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Baumgartner Märzen

Das Märzen ist in Österreich die Standartsorte, wenn es um Bier geht. Jedoch ist das österreichische Märzen normalerweise nicht mit dem gleichzusetzten, was man in Deutschland darunter versteht. Während das deutsche Märzen ein kräftiges, untergäriges Lagerbier ist, bei dem der Alkoholgehalt auch gerne mal an die 6% Grenze reichen kann, ist die österreichische Version als Biertyp eher in der Richtung Helles oder Export einzuordnen. Jenes Bier der Brauerei Baumgartner ist auch ein typisch österreichischer Vertreter und kommt auf einen Alkoholgehalt von 5,2%. Die Brauerei Baumgartner kommt aus Schärding in Oberösterreich, welches sich am Inn unmittelbar der deutschen Grenze befindet. Die Ursprünge der Brauerei reichen zurück bis ins Jahre 1609, als das Stammhaus zum ersten mal erwähnt wird.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein etwas süßlicher Geruch. Ansonsten ist es geruchlich eher zurückhaltend.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier mit einem schönen Malzcharakter. Es prickelt auch etwas und hat eine leicht keksige Note im Abgang. Das Bier hat einen einigermaßen kräftigen Körper, zeichnet sich aber auch durch einen sehr hohen Kohlensäuregehalt aus und ist insgesamt sehr lebendig und spritzig. Auch im weiteren trinkverlauf ist es ein durchaus annehmbares Bier.

Zum Fazit: Ich habe ein grundsolides, aber auch eher unspektakuläres Bier. Dafür gibt es von mir 3 Sterne.

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Feldschlösschen Feldi Hell

Biertechnisch bleibe ich Sachsen, wechsele aber dieses Mal in die Landeshauptstadt zur Brauerei Feldschlösschen. Ich werde dieses mal das Feldi Hell, ein naturtrübes Lagerbier verkosten, das auf einen Alkoholgehalt von 4,8% kommt.

Zur Optik: Ein hellgoldenes, naturtrübes Bier. Der Schaum ist ca. 1 cm breit.

Zum Geruch: Ein sehr brotiges, aber auch leicht süßliches, ein bisschen ins karamellige gehendes Bier. Es erinnert leicht an Plätzchenteig durch die etwas hefigen Noten.

Zum Geschmack: Im Antrunk is es leicht feinkaramellig, bei dem dann im Abgang leicht herbe Noten kurz aufblitzen. Es schmeckt sehr frisch und ist vor allem sehr süffig. Die Kohlensäure ist gut dosiert und weder zu kratzig noch zu schwach.

Zum Fazit: Eine wirklich süffige Angelegenheit ist dieses Bier, von dem gut und gerne auch noch eines mehr trinken kann. Geschmacklich ist es sicherlich keine Offenbarung, aber es zeigt eigentlich keine schwächen und wirkt auch nicht wässrig. Schlussendlich ist es nicht besonderes, aber man kann es absolut trinken. Ich gebe hierfür 3 Sterne.

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Fiedler Pilsener

Ins Erzgebirge zur Brauerei Fiedler führt mich nun mein nächster Biertest. Das klassische Pilsner mit einem Alkoholgehalt von 4,7% ist nun an der Reihe verkostet zu werden.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es hat etwas hopfiges, aber auch eine leicht brotige Nuance kommt durch.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das im ersten Eindruck eine komisch hopfige Note hat, die seltsam am Gaumen hängt. Im Antrunk ist es etwas teigig, aber in Richtung Abgang passt dieses Bier irgendwie gart nicht so recht zusammen und der Hopfen schmeckt irgendwie blechern. . Auch der Nachgang ist sehr komisch bitter am Gaumen. Im weiteren trinkverlauf wird das Bier etwas gefälliger und schmeckt nicht mehr ganz so komisch. Dann zeigt sich auch eine etwas herbe Note im Abgang am Gaumen, aber so recht rund wird das ganze nicht.

Zum Fazit: Leider ist dies überhaupt nicht mein Bier. Das ein oder andere Bier von Fiedler istgar nicht so schlecht, dieses hier aber schon. Es wirkt einfach unrund und die hopfenbittere ist gar nicht auf die anderen Komponenten des Bieres abgestimmt. Dazu sind die ersten 2-3 Schlucke sehr gewöhnungsbedürftig. Ich gebe hierfür leider nur 1 Stern.

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Mayers Wunderbier

Nach Ludwigshafen am Rhein, genauer gesagt in den Stadtteil Oggersheim, führt mich mein nächster Biertest. Damit gibt es nach langer Zeit wieder einen Biertest aus der Pfalz. Von der dort ansässigen Brauerei, die unter dem Namen Mayers Brauwerk firmiert hatte ich bisher noch kein Bier in meinem Test. Gegründet wurde die Brauerei im jahre 1846 und ist das älteste bis heute bestehende Unternehmen in Ludwigshafen. In der mittlerweile 5. Generation wird es dabei von der Familie Mayer geführt. Das Wunderbier, das ich heute verkosten werde, ist ein ganz spezielles Bier. Es handelt sich um ein Lagerbier, welches mit dem Aromahopfen Mandarina-Bavaria im Lagerkeller kaltgehopft wurde. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 5,2%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, orangenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum

Zum Geruch: Ein sehr fruchtiges Aroma habe ich in der Nase. Man hat typische leichte Honignoten wie bei einem Hellen, aber auch obstige Noten, vor allem Mandarine.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck habe ich ein Bier, das sehr fruchtig schmeckt. Es hat ein gewisses herbes prickeln am Gaumen. Es ist ganz leicht bitter im Abgang. Das bitterhopfige am Gaumen hat aber einen gute harmonischen Abgang und einen leicht süßmalzigen Körper, der gut zum Biet passt. Das Grundgefühl ist aber eine sehr wohlschmeckende Fruchtigkeit, die Aromen von Mandarine und Orange mitbringt.

Zum Fazit: Ein wirklich überraschend gutes Bier. Mich überzeugt vor allem Dingen diese wunderbare Fruchtigkeit und die schöne Mandarinennote. Dazu ist der Hopfen sehr passend eingesetzt. Ich gebe dem Bier daher auch die Höchstwertung von 5 Sternen.

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Timisoreana

Für den folgenden Biertest entführe ich euch heute in den Westen Rumäniens in die Stadt Timisoara. Zunächst einmal gilt ein großer Dank meinem treuen Bierspender, der mir dieses Bier mitgebracht hat. Historisch war die Stadt durch die Zugehörigkeit zur Österreichisch Ungarischen Doppelmonarchie bis zum Ende des 1. Weltkriegs ein hauptsächlich durch die ungarische und deutsche Bevölkerung geprägtes Gebiet. Erst als sie danach Rumänien zugesprochen wurde erhöhte sich sukzessive der Anteil der rumänischen Bevölkerung der Stadt. Jedoch gibt es auch heute noch eine große Anzahl an Deutschen, Ungarischen und Serbischen Minderheiten in der Stadt. Durch seine Historie und die Lage der Stadt im Dreiländereck Serbien, Ungarn, Rumänien ist die Kultur der Stadt sehr vielfältig und von verschiedensten Einflüssen geprägt. Durch den deutschen Einfluss ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt über eine lange Biergeschichte verfügt und die Brauerei Timisoara die älteste des Landes ist. Bereits im Jahre 1718 wurde die Brauerei zum ersten Male erwähnt und im Jahre 1727 privatisiert. Nach mehreren öffentlichen und privaten Besitzerwechseln wurde der Betrieb im Zuge der kommunistischen Herrschaft in Rumänien im Jahre 1948 in einen Staatsbetrieb umgewandelt. Im Jahre 1995 wurde der Betrieb reprivatisiert und ist heute ein Teil der Ursus Gruppe, die wiederum bis 2017 Teil von SabMiller war und nach dessen Fusionierung mit InBev von der Japanischen Brauerei Asahi übernommen wurde. Das Bier das heute in Timisoara gebraut wird hört auf den Namen Timisoreana, ist ein helles Lagerbier und hat einen Alkoholgehalt von 5%.

Zur Optik: ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat keinen besonderen Schaum.

Zum Geruch: Ein etwas getreidiges Aroma mit brotigem Touch, bei dem man aber sonst wenig riecht.

Zum Geschmack: Es ist ein Lagerbier, das durchaus erfrischend wirkt. Es ist etwas zuckrig und eventuell etwas zu süß, hat aber einen guten Abgang. Es fehlt etwas die Kohlensäure und der Hopfen. Der Mittelteil und der Abgang sind ganz angenehm, der Nachgang aber irgendwie komisch süßlich und hat etwas von Mais oder auch etwas leicht sirupartiges und wirkt etwas zu süß.

Zum Fazit: Ein nicht wirklich gutes Bier, das mir vor allem viel zu süß ausfällt. Daher kann ich ihm auch nur eine Wertung von 2 Sternen vergeben. Schade eigentlich bei dieser bewegten Historie.

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de Leckere Razende Swaen

Seit ihrer Gründung im Jahre 1997 durch 2 Hobbybrauer, hat es die Brauerei de Leckere aus Utrecht inzwischen zu einem großen Player am niederländischen Biermarkt geschafft und ist eine der größten Craftbrauer dort. Viele der Biere werden mit biologisch angebauten Zutaten gebraut und von klassischen Bierstielen die im Benelux Raum verbreitet sind, bis hin zu IPA und Pils wird alles gebraut. Der Razende Swaen mein heutiges Testbier geht stilistisch in Richtung eines Triple und hat einen Alkoholgehalt von 8%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, dunkelgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein sehr getreidiges, aber auch obstiges Aroma. Es hat etwas von reifem Apfel und Birne und auch etwas Honig.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es leicht herb und dann aber auch im Abgang sehr würzig und auch vor allem recht getreidig und kräftig im Körper. Es hat eine schöne Note die nach reifem Apfel oder auch etwas Honig. Dazu ist es würzig-harzig mit leichter Bitternote im Abgang.

Zum Fazit: Ein gutes Triple dem zum Spitzenbier aber noch etwas fehlt. Ich vergebe hier 4 Sterne.

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Hochstift Schwarzer Hahn

Neue Woche neues Bier. Die Osterfeiertage sind vorbei und es ist Zeit für einen neuen Biertest. Dieses mal gibt es wieder etwas hessisches und es geht in die Barockstadt Fulda im Osten des Bundeslandes. Das dortige hochstiftliche Brauhaus kann auf eine über 175jährige Geschichte zurückblicken. Die ehemalige Unionsbrauerei nennt sich seit 1993 nach dem einst mächtigen Fuldaer Kloster, dessen Abt die weltliche Macht über ein größeres Gebiet in Mitteldeutschland ausübte und aus dem das spätere Bistum Fulda hervorging. Rein historisch hat die Brauerei aber nicht wirklich etwas mit dem ehemaligen Hochstift Fulda zu tun, sondern wurde im 1848 von Joseph Wißner gegründet. Die Bezeichnung Hochstiftliches Brauhaus kam erst mit dem Kauf der Hochstiftlich-Fuldischen Amtsbrauerei im benachbarten Motten im Jahre 1987 in den Betrieb. Das Brauhaus hat sich heute zu einer kleinen mittelständischen Brauereigruppe entwickelt, zu der inzwischen 7 Biermarken gehören. Der Schwarze Hahn, das original Rhöner Landbier ist jenes aus dem Hochstiftsortiment, das ich heute verkosten werde und das auf einen Alkoholgehalt von 4,8% kommt.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, rotbraunes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen Schaum.

Zum Geruch: Ein brotiges Bier mit etwas röstigen Aromen

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier mit schönen brotigen Noten, die auch etwas bitter sind. Im Abgang kommt noch eine leichte Röstaromatik hinzu wie ich finde. Ich habe aber ein Bier das geschmacklich eher langweilig ist und nur eine ganz leichte Röstaromatik am Gaumen hat.

Zum Fazit: Ein ehrlich gesagt doch sehr langweiliges Bier, das nicht besonders spektakulär ist. Es wäre unfair wenn ich dem Bier 2 Sterne geben würde, dafür ist es nicht wirklich eklig oder hat Fehlaromen, aber arg viel mehr als solide 3 Sterne ist hier wirklich nicht drin, dafür ist es zu mild.