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Original Ritterguts Gose

Im heutigen Biertest verkoste ich mal eine Biersorte, die bisher noch gar nicht im Test war, nämlich eine Gose. Hierbei handelt es sich um einen uralten deutschen Bierstil aus dem Mittelalter, der über die Jahrhunderte aber in Vergessenheit geraten ist. Im Zuge der Craftbierbewegung, ist dieser Stil aber wieder total in und wird inzwischen auch von Brauereien aus den USA in größerem Maße produziert. Ursprünglich, wie man dem Namen entnehmen kann, aus der im Mittelalter bedeutenden Reichsstadt Goslar stammend, hat sich dieser Bierstil durch Handelsbeziehungen vor allem in und um Leipzig etabliert und gilt inzwischen als besondere regionale Spezialität. Das besondere an der Gose ist, dass sie einen leicht säuerlichen Geschmack hat und ähnlich wie die namensverwandte belgische Geuze oftmals durch spontangärung mit Wildhefen entsteht. Alternativ werden heutzutage, ähnlich der Berlienr Weisse Milchsäurebakterien eingesetzt um die Säure zu erzeugen. Im Unterschied zu diesen Bieren, wird der Gose noch Kochsalz und Koriander beigefügt, was zwar nicht dem Reinheitsgebot entspricht, aber dennoch keine Chemie oder irgendwelche künstlichen Aromen darstellt.  Die heute vorgestellte Gose, darf man getrost als Klassiker und vermutlich auch bekannteste ihrer Art im deutschen Raum bezeichnen. Denn die Rittergutsgose wird laut Firmenangaben schon seit 1824 in der Brauerei Reichenbrand im leipziger Raum produziert. Diese älteste existierende Gosemarke hat einen Alkoholgehalt von 4,7%.

Zur Optik: Goldenes, leicht trübes Bier. Der Schaum ist mittelmäßig.

Zum Geruch: Kräutriger Geruch. Man riecht den Koriander. Leicht säuerlich. Ein bisschen kommen das Malz und das Kochsalz durch.

Zum Geschmack: Sehr säuerlicher Geschmack. Man hat den Eindruck von Sauerkirsche und leicht Pfirsich. Auch sehr spritzig und ein wenig zitronig. Im Abgang am Gaumen hat man viel säuerliches, was sogar einem ein wenig den Mund zusammenziehen lässt. Durch diese leicht säuerliche Atmosphäre wirkt das Bier sehr prickelnd und erfrischend. Das Kochsalz legt den Mund ein wenig trocken und so wird man durstig nach dem nächsten Schluck. Ab und an etwas kräutrig.

Zum Fazit: Ein Bier, an das man sich gewöhnen muss, aber wenn man sich auf diesen Bierstil einstellt ein wirklich gutes Exemplar, welches vor allem sehr erfrischend ist. Es fehlt noch das letzte zum absoluten Ahaeffekt. Hierfür gibts 4 Sterne.

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Krombacher naturtrübes Dunkel

Im heutigen Biertest gibt es mal wieder ein Bier der allseits bekannten Krombacher Brauerei. Nachdem es früher schon von Krombacher ein dunkles Bier gab, gibt es dieses Bier nun in einer naturtrüben Version. Diese erscheint unter dem Label Krombacher Brautradition, unter dem die Brauerei immer wieder Spezialitätenbiere herausbringt. Dieses untergärige Bier hat einen Alkoholgehalt von 5,6%.

Zur Optik: Kastanienbraunes Bier mit einem weißen grobporigen Schaum. Durch die Trübung wirkt es ein wenig wie Mokka.

Zum Geruch: Feine cremige Noten, die an Schokolade erinnern hat man in der Nase. Man hat leichte röstige Noten in der Nase. Jedoch gibt es vom Geruch her deutlich intensivere dunkle Biere.

Zum Geschmack: Man schmeckt zunächst mal den prickelnden Hopfen des Bieres. Das Malz kommt zuerst mal nicht zur Geltung. Vor allem hat man sehr viel Kohlensäure in dem Bier, die fast jeglichen Malzgeschmack überdeckt. Im Antrunk hat man leichte karamellige Noten, mit einem feinen Hauch von Schokolade. Im Nachgang bleibt auf der Zunge nur ein leichter bitterer Hopfenton.

Zum Fazit: Nichts wirklich spektakuläres, hier und da etwas Malz ansonsten nur Hopfen. Eher ein enttäuschendes Bier. Hierfür gibts nur 2 Sterne.

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Fischer Kellerbier

Freitag, es ist Wochenende, Zeit also für einen neuen Biertest. Dafür geht es heute nach Mössingen in der Nähe von Tübingen. Das dort ansässige, schon seit über 200 Jahren betriebene Brauhaus, befindet sich seit 1938 im Besitz der Familie Fischer. Zusätzlich zum Brauhaus in Mössingen, welches auch einen Getränkemarkt und ein Hotel beherbergt, betreibt die Brauerei auch den Nackermüller in Tübingen. Diese Gasthausbrauerei, die Teile ihres Bieres selbst herstellt, befindet sich in aussichtsreicher Lage direkt am Neckar. Nun aber zu unserem heutigem Bier, dem Klassiker von Fischer, dem naturtrüben untergärigen Kellerbier. Es hat einen Alkoholgehalt von 4,8%.

Zur Optik: Hat die Farbe von naturtrübem Apfelsaft. Sehr helles Kellerbier. Naturtrüb anfangs ordentlich Schaum, der sich jedoch langsam bis auf einen Cm zusammenzieht.

Zum Geruch: Sehr brotige Noten. Aber auch leicht herbe Hopfennoten, die ein wenig an grünen Apfel erinnern. Insgesamt ein eher nichtssagender Geruch.

Zum Geschmack: Frischherber Geschmack, bei dem die vermutete Apfelnote mitschwingt. Hat eine schöne Hopfennote, ohne dabei richtig herb zu wirken, das gefällt. Ganz feine bittere Noten zupfen im Abgang am Gaumen. Jedoch überwiegt das fruchtige Im Abgang hat man dann eine Malzsüße, die sich dann leider fast schon ein wenig permanent im Rachen festsetzt und so auch ein bisschen klebrig wirkt. Nichtsdestotrotz macht sie Lust auf den nächsten Schluck. Am Ende ist es nicht mehr ganz so süffig, da jetzt der Hopfen die Überhand gewinnt. Aber es wird dadurch sehr würzig. Mir fehlt jedoch ein wenig der Geschmack der Hefe, denn es ist nicht so karamellig wie ich andere Kellerbiere kenne. Das kommt eventuell auch dadurch, dass die Kohlensäure sehr präsent ist wie ich finde und etwas vom geschmack stiehlt. Dieses Bier kommt wirklich eher über seine Hopfennote. Man schmeckt aber dennoch relativ klar herraus das es kein Kellerpils ist, da schon auch die malzigen Noten durchkommen und es dadurch süßlicher machen. Außerdem wirkt es kräftiger als ein Pils.

Zum Fazit: Insgesamt ein guter Mix aus fruchtigen und feinherben Noten, die blumiger Natur sind. Gewöhnungsbedürftiges Kellerbier, aber es hat Geschmack und weiß auf seine Art zu überzeugen. Mir ein wenig zu süß. Ansonsten aber gut da es alles andere als wässrig ist. Daher solide 3 Sterne mit tendenz nach oben da es nicht ganz süffig ist.

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Licorne Elsass

Heute gibt es mal wieder einen Biertest. Passend zum bevorstehenden Handballkracher Deutschland gegen Frankreich, findet sich heute mal wieder ein Bier aus Frankreich im Test. Da Frankreich jetzt nicht unbedingt ein traditionelles Bierland ist, bin ich au?erordentlich gespannt wie das heutige Bier schmeckt. Das Bier, welches ich heute verkoste, hört auf den Namen Licorne Elsass und stammt aus der gleichnamigen Brasserie Licorne im elsässischen Saverne. Die Brauerei ist jedoch nicht mehr in Privatbesitz, sondern gehört zur saarländischen Brauerei Karlsberg und vertreibt deren Biere in Frankreich unter dem Namen Karlsbräu. Das Elsass Bier, welches das Flaggschiff der Brauerei ist, ist ein untergäriges Lagerbier mit 5,5% Alkohol.

Zur Optik: Leicht trübes Bier. Es hat eine goldene Farbe. Es hat einen sehr schönen weissen Schaum.

Zum Geruch: Getreidiger Geruch, aber auch ein bisschen metallisch. ansonsten eher geruchsneutral.

Zum Geschmack: Brotig, getreidig. Es ist sehr kernig aber auch leicht metallisch. Der Nachgang ist recht kurz und sagt nicht so viel aus. Es hat so ein ganz leichtes feinmalziges Aroma, welches getreidig fein wirkt, auf der andren Seite im Abgang aber irgendwie abgestanden. Außerdem hat es ein komische Bittere, die man nicht so genau definieren kann. Mir fehlt die Ausgewogenheit und gegen Ende ist es dann eine Mischung, aus am Gaumen hopfigen Noten und so einen komischen, leicht karamelligen Aroma welches am Gaumen kleben bleibt.

Zum Fazit: Ein Bier, welches erstaunlicherweise doch den ein oder anderen guten Ansatz zeigt, welcher aber von nicht schmeckenden anderen Ansätzen wieder zunichte gemacht wird. Durch diese Unausgewogenheit gibts leider nur 2 Sterne.

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Schinner Winterbier

Nach einer Woche Pause, gibt es nun den ersten Biertest im neuen Jahr. Da Weihnachten und die Feiertage zwar vorbei sind, der Winter aber erst seit letzter Zeit so richtig Einzug gehalten hat, findet sich heute ein Winterbier im Test. Es ist das Winterbier der Marke Schinner aus Bayreuth, welche mittlerweile aber von der Brauerei Kaiser aus Neuhaus an der Pegnitz gebraut wird. Gegründet 1860 als Schinner Bürgerbräu Bayreuth AG, liegen die Sudkessel nun schon seit 2008 brach. Die Marke an sich besteht aber weiterhin und wurde erst vor Kurzen sogar mit neuen Etiketten und einem neuen Internetauftritt versehen. Man darf also annehmen, das sie kein Auslaufmodell darstellt, welches demnächst vom Markt verschwindet. Von eben jener Marke wird nun heute das Winterbier verkostet. Es hat einen sehr ordentlichen Alkoholgehalt von 6,0%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes Bier steht vor einem. Der Weiße Schaum ist ca. 3 cm breit. Die Farbe ist Kupfern mit einem leicht rötlichen Stich.

Zum Geruch: Leicht röstiges und beeriges Aroma zunächst. Dann kommen brotige Noten durch.

Zum Geschmack: Kernig würziges Bier, was einem da ins Glas purzelt. Vor allem ein harzig herber Abgang am Gaumen weiß zunächst zu bestechen. Das Malz ist ein wenig zurückhaltend aber dennoch einigermaßen präsent. Im weiteren Trinkverlauf plätschert das Bier so vor sich hin. Es wirkt ein wenig lieblos, dennoch aber sehr gut trinkbar. Ab und an etwas Alkoholisch. Wenn jedoch geschmacklich stärkere Nuancen durchkommen, dann doch sehr malzig und süßlich. Der Anfang ist besser lässt aber stark nach.

Zum Fazit: Ein Bier welches in Ordnung ist, aber doch irgendwie sehr unspektakulär und einfach nur Durchschnitt, lässt sich gut nebenher trinken ohne zu stören. Hierfür gibts 3 Sterne.