Am 23. April diesen Jahres wurde bekannt, das die Bierproduktion in der Villacher Brauerei zurückgefahren und die Produktion des Villacher Bieres nach Graz zur Puntigamer Brauerei verlagert wird. Der Standort Villach soll demnach zu einer Schau- und Gasthausbrauerei umgebaut werden. In Zeiten, in denen auch der Österreichische Biermarkt mit immensen Überkapazitäten zu kämpfen hat, sicher nichts verwunderliches, aber dennoch schade, wenn man bedenkt, das die Brautradition in Villach bis ins Jahre 1858 zurückreicht. Dort ließ Johann Fischer eine 1738 erstmals erwähnte Brauerei in einen modernen Industriebetrieb umbauen, der den neuesten Standards der damaligen Brautechnik entsprach. Der erste Weltkrieg und seine Folgen zwang die Villacher Brauerei und einige andere Brauereien in der Region sich zur Vereinigte Kärntner Brauereien AG zusammenzuschließen. Gehörten bereits lange Zeit 50% der Anteile der zur Heineken gehörenden Bauunion, erwarb diese in den Jahren 14/15 auch die restlichen 50%, sodass sich die Vereinigten Kärntner Brauereien nun vollständig in deren Besitz befindet. In den letzten Jahren wurde die Produktion jedoch schon immer stärker zurückgefahren und die meisten der Villacher Biersorten sind inzwischen leider vom Markt verschwunden, sodass sich größtenteils auf die Produktion des Villacher Märzens konzentriert wurde, welches ich heute auch im Test habe. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.
Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.
Zum Geruch: Ein etwas getreidiges, ansonsten eher neutraler Geruch.
Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das im ersten Schluck sehr unspektakulär wirkt. Es ist etwas süßlich im Mund, aber nicht zu sehr. Dazu prickelt es ganz gut. Es wirkt aber sehr glattgebügelt. Auch im weiteren Trinkverlauf ist es ein gut zu trinkendes, aber glatt gebügeltes, recht unspektakuläres Bier, das etwas süßlich ist, dann im Abgang sprudelig und leicht mineralisch wirkt. Die Kohlensäure lässt aber nach, bzw. ist nicht ganz so vorhanden. Es wirkt dann auch, je länger man es trinkt, nicht mehr ganz so frisch. Im Nachgang bleibt einem aber noch lange so eine sprudelnde Hopfennote im Mundraum erhalten und verleiht dem Bier wenigstens eine gewisse Art an Würze.
Zum Fazit: Ein eher langweiliges, recht austauschbares Märzenbier. Hier gibt es in Österreich, auch unter den großen Marken bessere Vertreter. Ich gebe dem Bier 3 Sterne.