Im nächsten Biertest schaue ich mal wieder über den Tellerrand und verkoste ein Bier aus Belgien. Von der Brasserie Lefebvre, die sich südwestlich von Brüssel befindet, hatte ich schon Biere hier im Blog, weshalb ich direkt zum Bier komme. Das Bier um das es in diesem Beitrag geht, nennt sich Hopus. Der Name ist hier Programm, denn bei diesem Bier steht eindeutig der Hopfen im Fokus. Erstmals gebraut wurde dieses obergärige Starkbier zur Hochzeit von Paul Lefebvre und erfreut sich seither wachsender Beliebtheit. Stilistisch geht es schon fast in Richtung eines IPAs, da auch Kalthopfung verwendet wurde. Dennoch haben belgische Biere immer auch etwas eigenes, das sie so besonders macht. Das möchte ich nun mit diesem Test herausfinden. Der Alkoholgehalt liegt bei 8,3%.
Zur Optik: Ein naturtrübes, bernsteinfarbenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.
Zum Geruch: Es riecht in der Nase sehr sehr fruchtig und auch obstig. Man hat Noten von Orange und Mandrine und Zitrus wie ich finde. Aber auch etwas kräutriges ist hier durchaus vorhanden.
Zum Geschmack: Im ersten Eindruck hat man doch vor allem leicht fruchtige Noten, gepaart mit sehr harzigen Nuancen, die dann im Abgang in bittere, kräutrige Hopefnnoten umschwenken. Es ist bitterharzig am Gaumen und behält sich diese Charakter sehr gut bei. Der Körper ist zwar kräftig und unterstützt dieses Bier gut, der Fokus liegt aber klar auf dem Hopfen und es wirkt nicht so schwer wie der Alkoholgehalt suggeriert. Es ist auch im weiteren Trinkverlauf ein hopfig betontes Bier, das bitter und zugleich auch harzig bis kräutrig schmeckt. Die Fruchtigkeit ist gepaart mit einer leichten Säure und erinnert vor allem an Zitrusfrüchte und Orange. Der Nachgang ist aufgrund der intensiven Hopfen sehr bitter und trocken.
Zum Fazit. Ein mega komplexes, wie auch schmackhaftes Bier. Man hat zunächst einen fruchtigen Einstieg, der dann in Richtung Abgang immer bitterer und kräutriger wird. Nicht für jeden etwas, wer aber mal eine spannende Abwechslung mit viel Geschmack sucht ist hier genau richtig. Es wirkt insgesamt auch ein wenig eigen und nicht so glattgebügelt wie manch amerikanisches IPA. Ich gebe hier die Höchstpunktzahl von 5 Sternen.