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Wildbräu Meistersud

Mein nächstes Testbier stammt von einer Brauerei, von der ich bisher noch kein Bier im Test hatte, nämlich der Wildbräu aus Oberbayern. Beheimatet in Grafing, kann die Brauerei auf eine sehr lange und wechselhafte Geschichte zurückblicken, deren detaillierte Ausführung hier jeden Rahmen sprengen würde. So viel sei aber gesagt, die Wurzeln der Brautätigkeit im Ort, auf die sich die Wildbräu beruft, reichen zurück bis ins Jahre 1060. Durch einen Konzentrationsprozess und den Zusammenschluss vieler Brauereien im Ort entstand über Jahrhunderte die Wildbräu so wie man sie heute kennt. Die viele Brauereien und deren Besitzerfamilien brachten alle etwas in die Wildbräu ein und bereicherten mit ihren Rezepten und Erfahrungen die Grafinger Brautradition. Das Aushängeschild der Wildbräu ist gleichzeitig auch mein folgendes Testbier. Es nennt sich Meistersud und hat einen Alkoholgehalt von ansehnlichen 5,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, bernstein bis goldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier hat einen sehr intensiven brotigen Geruch. Dazu kommen noch leichte Karamellnoten.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es ein sehr kerniges und ordentlich würziges Bier. Der Körper des Bieres ist sehr kräftig. Im Gesamtgeschmack ist es aber auch irgendwie ein unrundes Bier, dassen Komponenten nicht so ganz zusammenpassen. Es bleibt auch im weiteren Trinkverlauf würzig ud süßlich, aber unausgewogen.

Zum Fazit: Ich bin etwas enttäuscht. Hier hatte ich mir doch ein wenig mehr erwartet. Das Bier ist in erster Linie sehr schwer und süßlich. Jedoch hat es auch auch eine gewisse Hopfenwürze. Hopfenaroma und Malzsüße sind aber sehr unausgewogen und so wirkt das Bier allgemein nicht gut ausbalanciert. Ich gebe hierfür leider nur 2 Sterne.

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Weltenburger Pils

Aus dem Hause Weltenburger, der ältesten Klosterbrauerei der Welt, hatte ich schon das ein oder andere Bier. Nun hat es das Pils von der Donauschleife zu mir ins Glas geschafft. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier reicht sehr aromatisch und auch getreidig mit leicht floralen Tönen.

Zum Geschmack. Im ersten Eindruck ist es ein Bier, das zunächst leicht getreidig ist, bei dem dann aber im weiteren Trinkverlauf auch immer mehr die hopfigeren Noten durchkommen und es am Gaumen spürbar herber wird. Es ist ein Bier, das im Antrunk und auch im Ab- und Nachgang weitesgehend harmonisch wirkt und auch leicht süßlich, aber mich am Gaumen auch seine Hopfigkeit spüren lässt.

Zum Fazit: Ein hopfig-aromatisches Bier. Die hopfigen Noten gehen ins florale und wirken sehr aromatisch. Der Körper ist schlank und auch das malzige kommt leicht durch. Ich gebe dem Bier 4 Sterne.

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Welde Kurpfalzbräu Spezial

Aus der Kurpfalz von der Braumanufaktur Welde kommt mein nächstes Testbier. Es ist das Kurpfalzbräu Spezial, ein untergäriges Exportbier mit einem Alkoholgehalt von 5,4%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat keinen wirklich besonders erwähnenswerten Schaum.

Zum Geruch: Brotig und getreidig ist das Bier im Geruch.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das durchaus kräftig im Geschmack ist. Es ist leicht süßlich, hat aber vor allem einen sehr kräftigen Malzkörper. Neben seinem kräftigen Körper bringt es im Abgang aber auch etwas an Würze mit, Ab und an jedoch, wirkt es auch ein ganz klein wenig alkoholisch.

Zum Fazit: Ein kräftig, malziges Exportbier mit einer guten Hopfenwürze am Gaumen. So muss das sein und dies wird von mir mit 4 Sternen honoriert.

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Weiherer Lager

Aus dem sehr umfangreichen Sortiment der Brauerei Kundmüller verkoste ich mit dem Lager nun das nächste Bier. Das Lager Hell ist einer der Klassiker der Franken und weit über die Region hinaus bekannt. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,7%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es zeigt sich ein sehr brotiges und getreidiges Aroma in der Nase.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es süßlich, aber auch leicht hopfig am Gaumen. Es ist dennoch angehem mild und süffig. Man hat aber so einen gewisse penetrante süßliche Note, die sich am Gaumen festsetzt. Im weiteren Trinkverlauf ist es ein leicht süßliches Bier, das im Antrunk etwas getreidig ist, im Abgang sonst aber nicht so sehr aufällt.

Zum Fazit: Das Lager ist einer der Biere aus dem Hause Kundmüller, das mich nicht so ganz überzeugt. Ja es ist würzig und hat Ecken und Kanten, aber mir fällt vor allem ein etwas zu süßer, leicht penetranter Geschmack unangenehm auf. Ich gebe dem Bier daher nur eine Wertung von 3 Sternen.

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Allgäuer Stolz Hell

In Isny im Allgäu gibt es die Brauerei Stolz. Die Geschichte des Betriebs und der Brauerfamilie Stolz ist für eine Brauerei noch vergleichsweise jung. Sie beginnt nämlich erst im Jahre 1919, als Johannes Stolz eine ehemalige Brauerei mit dem Namen „zum Ochsen“ kauft. Diese blieb bis heute in Familienbesitz und wird nun schon in der 4. Generation geführt. Seit einem Markenrelaunch im Jahre 2018 werden die meisten Biere unter dem Namen Allgäuer Stolz vermarktet. Die Sortimentsumstellung begann hierbei mit der Einführung meines heutigen Testbieres, dem Allgäuer Stolz Hell. Dieses Bier kommt auf einen Alkoholgehalt von 4,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier hat ein sehr schönes getreidiges Aroma mit einer leichten Honigsüße des Malzes.

Zum Geschmack: Hier zeigt sich ein sehr schönes süßliches Aroma, bei dem vor allem die Malzsüße heraussticht. Jene Malzsüße hält lange bis in den Abgang an und hinterlässt im Nachgang dieses sehr schöne Malzaroma im Mund. Man hat etwas feines, das an Plätzchenteig erinnert. Das Bier ist sehr süffig, jedoch könnte es noch ein bisschen mehr Kohlensäure vertragen.

Zum Fazit: Ein süffig süßliches Helles, das noch etwas mehr Kohlensäure und Würze vertragen könnte. Ich gebe ihm 4 Sterne, da es vor allem sehr süffig und erfrischend ist.

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Tettnanger Keller Pils

Für den nächsten Biertest geht es ins Baden-Württembergische Hopfenanbaugebiet Tettnang an den Bodensee. In der Hopfenstadt gibt es mit der Brauerei Krone auch eine Brauerei, die aus dem vor Ort angebauten Hopfen ein herrliches Bier braut. Unter anderem hat sie auch ein Kellerpils im Sortiment, bei dem sämtliche Zutaten aus biologischem Anbau stammen. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,7%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, hellgoldenes Bier. Es hat einen üppigen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein frisches und hopfiges Aroma zeigt sich in der Nase. Es ist leicht floral und leicht hefig mit Zitrusnoten.

Zum Geschmack: Das Bier ist bitter, gleichzteitig aber auch sehr erfrischend mit einer gewissen Fruchtnote. Darüber hinaus prickelt das Bier sehr und ist nur dezent bitter. Es fällt vor allem durch die sehr hohe Kohlensäurekonzentration auf und irgendwie ist das aber leicht auch störend ist. Auch im weiteren Trinkverlauf bleibt es ein herbes, leicht fruchtiges Bier.

Zum Fazit: Wie viele andere Biere der Tettnanger Kronenbrauerei ist auch dieses Bier wirklich sehr gut. Es wirkt frisch, hopfig und hat eine leichte Fruchtigkeit. Von mir gibt es die volle Punktzahl von 5 Sternen, auch wenn dem Bier etwas weniger Kohlensäure gut tun würde.

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Sebaldus Dunkles Hefe

Der heilige St. Sebaldus ist der Schutzpatron der Stadt Nürnberg. Dem der Legende nach im 11. Jahrhundert in der Gegend um Nürnberg lebenden Einsiedler Sebaldus wurden verschiedenste Wunder nachgesagt und so befindet sich über seiner Grabstätte die heutige Sebalduskirche in der Nürnberger Altstadt. Seine Gebeine werden dort in einem Schrein aufbewahrt und obwohl er im Vergleich zu vielen anderen Heiligen ein recht unspektakuläres Leben geführt hat, wird der heilige Sebaldus schon seit vielen Jahrhunderten in der Reichsstadt verehrt. Ihm zu Ehren hat die Nürnberger Brauerei Tucher auch das Sebaldus Weizen auf den Markt gebracht, dessen dunkle Version ich heute im Blog vorstellen werde. Der Alkoholgehalt liegt bei 6%.

Zur Optik: Ein hellbraunes Bier. Es ist naturtrüb und hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein röstiges Bier mit einem leicht schokoladigen Touch. Eventuell riecht man noch Dörrobst bzw. reife Früchte.

Zum Geschmack: Der erste Schluck ist im abgang zunächst leicht schokoladig süßlich und dann wird es etwas derber und grobschrotig. Die Kohlensäure ist sehr hoch dosiert und prickelt extremst auf der Zunge in Antrunk und Mittelteil und verhindert somit fast jegliche Geschmacksausbreitung. Dennoch hat das Bier einen kräftigen Körper und auch das schokoladige klingt immer wieder an. Röstige Noten schmecke ich eher nicht heraus.

Zum Fazit. Ich finde das das Bier insgesamt doch eher unspektakulär ist. Die sehr hoch dosierte Kohlensäure tut dabei ihr übriges. Ich gebe dem Bier eine Wertung von 3 Sternen.

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Kauzen Noctuator

Alljährlich beim Doppelbockbierfest im März wird der Noctuator der Kauzenbrauerei aus Ochsenfurt gefeiert. Die unfiltrierte Bierspezialität ist das stärkste Gebräu aus dem Sortiment und kommt auf einen Alkoholgehalt von ansehnlichen 8%.

Zur Optik: Ich habe ein dunkel- bis rotbraunes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum und ist unfiltriert.

Zum Geruch: ein brotig nussiges Aroma zeigt sich in der Nase. Dazu vernehme ich etwas Granatapfel. Dominant sind aber kröftige brotige Nuancen mit einem karamelligen Touch.

Zum Geschmack: Ich habe ein intressantes Aroma mit einer ordentlich süßlichen Note, die eine leichte fruchtige Bittere aufweist. Im Abgang ist es teilweise ein wenig bitter, wobei hier auch ganz leicht alkoholische Noten anklingen. Im Nachgang wiederum ist es leicht süßlich mit einem schönen, fast schon schokoladigen Aroma, welches aber an Vollmilchschokolade erinnert. Dazu kommen Noten von reifer Pflaume. Im weiteren Trinkverlauf ist es mir ein wenig zu bitter, vor allem weil dies in richtung einer alkoholischen Bittere geht.

Zum Fazit: Ein vollmundiges, leider im weiteren Trinkverlauf etwas zu bitteres Bier. Es ist kräftig und hat obendrein aber auch schöne fruchtige Nuancen, die mit einem leicht beerigen Abgang versüßt sind. Dazu kommt ein schönes schokoladiges Aroma. Ich gebe dem Bier eine abschließende Wertung von 4 Sternen.

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Patrizier Weissbier

Von der Nürnberger-Fürther Kunstmarke Patrizier Bräu, deren Mutterkonzern, für das Brauereisterben im Raum Nürnberg-Fürth verantwortlich ist, werde ich heute das Weissbier verkosten. Die Patrizier Bräu entstand Anfang der 70er Jahre und entwickelte sich durch das Aufkaufen und Schließen mehrerer großer und kleiner Brauereien in der Region zum größten Player am fränkischen Biermarkt. Jedoch hatte dieses Konzept nur wenig Erfolg und war Mitte der 90er Jahre schon wieder gescheitert. Mittlerweile gehört die Marke zum Radeberger Konzern und wird von der ebenfalls zur Gruppe gehördenden Tucher Bräu gebraut. Diese platzierte in den letzten Jahren einige von der Patrizier Bräu geschluckten Marken wieder erfolgreich am Markt, während das einstige Flagschiff Patrizier nun ein Nischendasein im Billigsegment fristet. Der Alkoholgehalt des Weissbieres liegt bei 5,1%.

Zur Optik: Ein hellgoldenes, mitteltrübes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es riecht recht geruchsneutral. Ein wenig Banane ist vorhanden, aber sonst nichts.

Zum Geschmack: Auch hier ist es ein recht unspektakuläres Bier. Es ist ein wenig bananig und gut trinkbar. In den Backen ist es ein wenig herb. Der Abgang wirkt aber dann eher ein wenig wässrig. Im weiteren Trinkverlauf wird es ein wenig komisch bitter und wirkt irgendwie nicht so richtig rund.

Zum Fazit: Ich gebe dem Bier eine Wertung von 2 Sternen. irgendwie ist es nichts besonderes und gerade gegen Ende hat es dann auch einen komischen Beigeschmack und ist mir zu bitter.

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Greene King IPA

Mein nächster Biertest führt mich nach England zur Brauerei Greene King. Greene King, das seinen Sitz in der Bischofsstadt Bury St. Edmunds hat, ist eine der größten Brauerei im Vereinigten Königreich und hat zahlreiche bekannte Marken im Portfolio. Ihr Kernprodukt ist aber das IPA, das eines der beliebtesten Ales in UK ist und auf Platz 2 der am meisten verkauften Pints liegt. Anders, als man es von IPAs kennt, orientiert sich das Greene King IPA, aber eher an den klassischen britsichen Cask Ales und hat deshalb auch nur einen Alkoholgehalt von 3,4%. Damit untescheidet es sich deutlich von den meisten in der Craft-Szene gebrauten IPAs.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, dunkelrotes Bier mit einem Stich ins nussbraune. Es hat einen schönen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein karamelliger und etwas süßlicher Geruch. Man hat etwas brotige Noten. Dazu rieche ich Bratapfel.

Zum Geschmack: Man merkt schon im ersten Eindruck den niedrigen Alkoholeghalt, den dem Bier fehlt es im Abgang an Körper und Substaz und es wirkt etwas wässrig. Der Antrunk ist hopfig bitter, aber dieses karamellig malzige schwingt auch nocht mit, inklusive der Bratapfelnote. Dazu hat man leicht holzige Noten. Auch im weiteren Trinkverlauf werden die Geschmacksnuancen immer schwächer und es kommt leider nicht sehr viel dabei rüber. Dennoch bleibt es ein Bier mit spirtzigem Antrunk, welcher dann stark nachlässt. Im Abgang hat man das süßlich getreidige, das karamellige nimmt etwas ab.

Zum Fazit: Ja das Bier hat durchaus auch gute Ansätze, jedoch ist es einfach in seiner Substanz zu leicht und man merkt, das dem Bier nun einfach etwas fehlt. So gibt es von mir hier 3 Sterne.