Schippaloiner, ein urschwäbisches Wort unter dem sich viele nichts vorstellen können. Selbst ich musste zuerst einmal nachschauen und habe dann festgestellt, dass es sich dabei um einen Schäfer handelt der während der Pause an seinem Stab auf schwäbisch Schipp lehnt und seine Schafe beobachtet. Unser heutiges Bier heißt so weil, in Bad Urach, dort kommt es her, die Schäferei seit jeher weit verbreitet ist. Bad Urach an sich kann auf einen lange Biertradition zurückblicken. Früher gab es viele kleine Brauerei die dann aber nach und nach zumachten bis noch zwei große Regionalbrauereien übrig blieben. Diese mussten jedoch gegen Ende der 90er Jahre auch schließen, sodass es dann eine Zeit lang gar keine Brauereien in Urach mehr gab. Dies änderte sich 2014 als sich das Kleinbrauhaus anmaßte diese Tradition wieder aufleben zu lassen und fortzuführen. Die Hausbrauerei stellt viele verschiedene und wechselnde Biere her, die teilweise dann auch von anderen Brauereien in der Umgebung in Flaschen abgefüllt werden. Darum steht nun das Schippaloiner Bier vor mir, das nun verkostet wird. Es ist ein Lagerbier mit 5,6% Alkohol, also eigentlich eher ein Märzen aufgrund des Alkoholgehalts.
Zur Optik: Helles goldenes Bier mit mittlerer Trübung. Schaum ist leider gar nicht vorhanden.
Zum Geruch: Getreidige Noten, aber auch die Hefe gibt ihr Aroma ab. Leicht mehlige Noten und etwas Biskuit. Interessanter Weiße hat es auch leicht rauchige/röstige Noten. Aber hauptsächlich riecht man hier die Gerste, die noch richtig nach Getreide riecht und nicht so brotig.
Zum Geschmack: Süffiges Bier, das fast schon leicht süßlich schmeckt im ersten Eindruck. Es macht einen spritzigen und prickelnden Eindruck. Man schmeckt in den Malzigen Noten noch ganz genau die Gerste heraus, das finde ich wirklich spannend und das hat man heute nicht mehr so oft. Außer dieser Gerstennote hat das Bier dann aber leider auch nicht mehr zu bieten, was jetzt nicht wirklich schlecht ist, da es eigentlich so gut wie nicht zu bemängeln gibt, es aber auch nicht wirklich spektakulär macht. Es hat zwar auch keinen großen Nachtrunk, wässrig wirkt es aber dennoch nicht. Der Hopfen könnte ein bisschen mehr sein, denn es ist weder fruchtig noch herb. Aber bei einem Lager ist dies auch nicht wirklich so entscheidend.
Zum Fazit: Nichts überraschendes oder außergewöhnliches Bier, aber das muss ein Lager ja auch nicht. Ich habe auf jedenfall keine Negativpunkt außer das es hald zu normal ist und es da noch ein paar Lager gab die etwas spektakulärer waren. Ich vergebe hier gute 4 Sterne