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Ritter Pils

Auch das Pils der ehemaligen Ritterbrauerei findet sich inzwischen im Portfolio von Dr. Oetker bzw. der Radebergergruppe. Dementsprechend wird es auch wie die meisten anderen Dortmunder Traditionsbiere in der letzten noch verbliebenen Brauerei der goldenen Dortmunder Bier Ära, der Actien-Brauerei gebraut. Dabei ist auch die ursprüngliche Ritterbrauerei nicht das, was man sich unter einer historisch gewachsenen Traditionsbrauerei vorstellt. Bei der Ritter Brauerei wurde von Anfang an groß gedacht und so wurde die 1889 gegründete Brauerei bewusst glich zu Beginn als industrielle Großbrauerei Konzipiert. Die Dortmunder Biergesellschaft, wie die Brauerei seit ihrer Gründungszeit hieß, wuchs in den folgenden Jahren durch gezielte Fusionen und Übernahmen von Konkurrenten zu einer der größten im gesamten Ruhrgebiet. Ihren Name erhielt die Brauerei durch die Übernahme der vormaligen Ritterbrauerei Rittershaus & Wuppermann. Nachdem sich ab den 1980er Jahren der Rückgang der Schwerindustrie im Ruhrgebiet auch auf die Brauereien auswirkte, begann ein Konzentrationsprozess unter den verbliebenen Dortmunder Großbrauereien, welchem 1994 auch die Ritter Braueei zum Opfer viel, als sie von der Unionbrauerei geschluckt wurde. Jedoch beschloss die Unionsbrauerei den Standort der Ritterbrauerei zu übernehmen und den eigenen Standort mit dem berühmten Dortmunder U aufzugeben. So war der Standort der Ritterbrauerei, welcher ab 2002 als Brauerei Brinkhoff firmierte im Jahr 2005 der, von der Actien Brauerei abgesehen, letzte Brauereistandort der ehemaligen Großbrauereien in Dortmund der stillgelegt wurde. Der Alkoholgehalt des Ritter Pils liegt bei 4,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein leicht süßliches, keksig getreidger Geruch, nur etwas metallischer Hopfen.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es ein Bier, mit einem leicht floralen Antrunk. Es durchaus eine längere Bittere am Gaumen, die auch etwas metallisches hat. man schmeckt, dass hier Hopfenextrakt und nicht ausschließlich Naturhopfen verwendet wurde. Bis auf den Hopfen hat dies Bier ansonsten aber nicht so wahnsinnig viel zu bieten. Auch im weiteren trinkverlauf ist es ein nur leicht hopfiges Bier mit ansonsten keiner besonderen Geschmackausprägung. Dennoch ist es im Körper recht dünn und Substanzlos.

Zum Fazit: Für ein billiges Industriepils ist es tatsächlich noch einigermaßen trinkbar. jedoch gibt es mir insgesamt im Vergleich zu anderen Pilsbieren zu wenig Mehrwert. Es ist hopfig und auch gut bitter wie man das für ein Pils erwartet, das war es aber und mir ist das aber zu wenig und die Bittere wirkt auch ein wenig künstlich. Deshalb gebe ich dem Bier 2 Sterne, wobei es hier durchaus auch fast 3 hätten sein können. Man kann es schon trinken, aber wenn man eine gewisse Auswahl hat, würde ich es nicht trinken.

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Härtsfelder Pilsle

Im nächsten Biertest wird es wieder etwas pilsiger. In Dunstelkingen braut die Brauerei Hald ihre Härtsfelder Biere von denen ich heute das Pils verkosten werde. Dieses kommt auf einen Alkoholgehalt von 4,7%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein hopfiges, aber irgendwie auch leicht gurkiges Aroma hat man in der Nase. Dazu kommt eine leicht getreidige Note.

Zum Geschmack: Im ersten Schluck hat man Eindrücke eines leicht hopfiges Bier mit einer süßlichen Note im Abgang. Auch im weiteren Trinkverlauf ist das Bier bis auf diese leicht florale hopfige Note nicht so besonders. Es hat aber auch etwas holziges. Geschmacklich wird es vor allem gegen Ende durchaus auch ein wenig malziger.

Zum Fazit: Ein Bier das keine Ausfälle hat mich jetzt aber auch nicht vom Hocker haut. Am Anfang noch etwas hopfiger als gegen Ende. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Fuchsberger Edel Pils

Fuchsberg ist ein kleines Dorf ganz im Osten von Bayern. Die tschechische Grenze ist nur ca. eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt und insgesamt ist es doch eine sehr ländliche, eher dünn besiedelte Gegend, welche das Setting meines nächsten Biertests ist. Teunz, die Gemeinde zu der Fuchsberg gehört ist mit einer Einwohnerzahl von etwas unter 2000 Einwohnern auch nicht wirklich groß und bildet daher mit drei anderen Gemeinden die Verwaltungsgemeinschaft Oberviechtach. Zum Teilort Fuchsberg gehört auch ein Schloss, welches heut weitestgehend von der dort ansässigen Schlossbrauerei eingenommen wird. Deren Geschichte beginnt im Jahre 1633 und befindet sich heute im Privatbesitz der Familie Vogl. Zum insgesamt recht kompakten Sortiment der Brauerei gehört auch ein Pils, welches ich nun hier im Blog vorstellen werde. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ganz passablen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier riecht durchaus hopfig mit einem Hauch von Zitrus.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das eher hopfig und leicht herb ist. Im Abgang wirkt es auch durchaus ein klein wenig süßlich. Der Malzkörper ist auch zu spüren und wie ich finde für ein Pils durchaus präsent. Das Bier ist durchaus schön hopfig, hat aber auch eine leicht trockenen Abgang obwohl der Malzkörper auch durchaus eine gewisse süßliche Malzaromatik mit ins Bier bringt.

Zum Fazit: Von mir bekommt das Bier eine Wertung von 4 Sterne. Es ist gut hopfig, aber hier geht durchaus noch ein bisschen mehr. De Malzkörper unterstütz mit leicht süßlichen Noten, sodass es Lust auf den nächsten Schluck macht und auch für Freunde von nicht so bitteren Bieren eine Alternative sein kann.

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Hönig Pils

Ein fränkisches Pils ist das nächste, welches bei mir auf der Agenda steht. Von der Brauerei Hönig, eine der unzähligen noch bestehenden Brauereien im Landkreis Bamberg wird es gebraut und kommt auf einen Alkoholgehalt von 4,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein in der Nase etwas unscheinbares Bier. Es hat leicht florale Noten des Hopfens in der Nase.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es ein Bier mit einer dezent Hopfennote, die eine leicht florale Ausprägung hat. Dannach ist ein Bier das wirklich kantig ist und dennoch eine aromatische Hopfennote hat, ohne dabei aber zu herb oder bitter zu schmecken. Mit dem Abgang geht eine leichte Süße einher, bevor sich dann die floralen Hopfennoten im Mundraum ausbreitet. So wirkt das Bier im Mundgefühl recht aromatisch. Insgesamt wird der Hopfen immer stärker im Geschmack, je länger man das Bier trinkt.

Zum Fazit: Ein hopfenbetontes, schlankes Pilsbier. Mir gefällt vor allem, dass es zwar schon recht knackig hopfig ist, dennoch aber einen eher floralen Charakter hat. Von mir gibt es dafür sehr gute 4 Sterne.

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Obendorfer Edel Pils

Man nächster Biertest stammt wieder aus Franken. Trotz meiner inzwischen doch recht guten Kenntnis der hiesigen Brauereilandschaft hatte ich die im Test nun folgende Biermarke vorher noch nirgends gesehen und so war mir jene bis zu diesem Zeitpunkt auch völlig unbekannt. Als ich mich nun näher mit dem Bier beschäftigte, wurde mir auch schnell klar warum. Denn die zur Mark gehörende Brauerei Obendorfer braut schon seit dem Jahre 1997 nicht mehr selbst. Die Gebäude aber stehen noch und der dazu gehörende Gasthof ist auch nach wie vor in Betrieb. Gegründet wurde die Brauerei bereits im Jahre 1611 und kann nach Ihrem Ende nun auf eine fast 400 jährige Brauereigeschichte zurückblicken. Das Bier selbst wird seit dem Ende nun beim ebenfalls in Weismain ansässigen Püls Bräu gebraut, der übrigens letzten noch aktiven Brauerei vor Ort. Sortentechnisch gibt es heute nur noch das Pils, die Recherche zeigt aber, dass es früher durchaus auch noch andere Sorten des Obendorfer Bieres gab. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 5,1%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Leicht hopfig, etwas kräutig riecht es in der Nase.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, dass durchaus am Gaumen eine gute Portion Hopfen aufweist, welche aber von einer malzigen Süße durchbrochen wird. Es wird immer begleitet von einer leichten Malzsüße, denoch lässt sich der Hopfen von dieser nicht verdrängen. Im Körper ist das Bier schlank und die Kohlensäure ist für meinen Geschmack recht gut dosiert. Insgesamt ist die Hopfung ok, lässt aber noch einer gewissen Zeit doch stark nach. Aber auch die zunächst etwas störende Malzsüße pendelt sich ein.

Zum Fazit: Ein solides Pils, das nicht so billig schmeckt wie das Etikett aussieht. Ob es wirklich nach dem Originalrezept gebraut wird, oder einfach nur um Überkapazitäten zu vermarkten weiß ich nicht. Man kann es aber trinken, auch wenn es kein Highlight ist. 3 Sterne.

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Hochstift Pils

Das Hochstiftliche Brauhaus in Fulda hat sich in den letzten Jahrzehnten durch die Übernahme von Biermarken und Brauereien vor allem in Osthessen zur größten Brauerei dieser Region entwickelt und man könnte auch von einer kleinen Brauereigruppe sprechen. Bekanntestes Produkt der Brauerei ist aber zweifelsohne das hauseigene Pils, welches ich nun auch vorstellen werde. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein leicht getreidiges, ansonsten eher zurückhaltender Geruch den man in der Nase hat.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, welches eine dezent hopfig aromatische Note hat, die auch etwas Zitrus mitbringt. Diese ist aber, bis auf ein leichtes prickeln der Kohlensäure am Gaumengrund relativ schnell wieder verschwunden. Man hat auch im weiteren Trinkverlauf ein eher etwas unspektakuläres Pils, das nur leicht bis feinherb ist und im Abgang ein ganz klein wenig süßlich. Es ist im Körper recht schlank, aber auch süffig, denn die Kohlensäure macht es immerhin recht bekömmlich. Insgesamt ist es ein feinherbes mit mildes Pils, das aber nicht zu wässrig ausfällt.

Zum Fazit: Ein solides Pils, wenngleich es auch eher ein wenig mild ist. man hat dennoch eine feinherbe, pilstypische Hopfung, die aber durchaus kräftiger ausfallen dürfte. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Pfungstädter Braumeister Pils

Im nächsten Biertest mache ich wieder Station in Hessen, wobei ich eigentlich ja in Franken bin, denn das Pfungstädter Bier wird nach dem die Brauerei ihren Stammsitz in Südhessen verlassen musste mittlerweile in Franken gebraut. Bei der Eder Brauerei in Großostheim aber auch im Brauhaus Streck, welches ebenfalls dem Eigentümer der Pfungstädter Biere gehört, werden nun die Pfungstädter Biere gebraut, wobei langfristig angestrebt wird wieder in die Heimat zurückzukehren. Heute habe ich nun das Braumeister Pils im Test, ein Bier, das laut Website mild gehopft aber dennoch auch fruchtig sein soll. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.

Zur Optik: Ein leicht trübes, goldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es riecht etwas getreidig, aber auch vor allem fruchtig in der Nase. Man hat sogar etwas tropische Noten.

Zum Geschmack. Es ist ein Bier mit fruchtig herben Noten. Im Antrunk ist es noch eher etwas fruchtiger, bevor es im Abgang dann herber und dezent bitter wird. Das alles bewegt sich aber auf einem aromatischen Level und ist sehr ätherisch bzw. grasig. Es ist auch im weiteren Trinkverlauf ein durchaus sehr harmonisches Pils, das eher in die leicht fruchtig florale Noten geht, als dass es jetzt zu überschwänglich herb wäre. Eine richtige Hopfenbittere geht dem Bier daher etwas ab.

Zum Fazit: Ein etwas anderes, aber dennoch nicht schlechtes Pils. Der Hopfen ist hier eher etwas aromatischer eigesetzt und so ist das Bier durchaus eine gewisse Abwechslung zum herkömmlichen herb bis bitteren Pils. Mir schmeckt so etwas daher gibt es auch 4 Sterne.

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Wiethaler Pils

Ich mache weitere mit meinen Biertest in Franken. Dieses Mal aber nicht Ober-, sondern Mittelfranken. Im Nürnberger Land in Neunhof hat die Brauerei Wiethaler ihren Sitz, von welcher ich nun das Pils verkoste. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat nicht wirklich viel Schaum.

Zum Geruch: Der Geruch ist hier doch sehr erdig und leicht buttrig.

Zum Geschmack: Ich habe im ersten Eindruck ein Pils das irgendwie sehr eigenwillig schmeckt. Es wirkt auf mich rund, auch weil es zu viel Süße, gepaart mit einem etwas erdigen Abgang hat. Das Bier wirkt im Körper schlank, jedoch hat es nach wie vor einen etwas komischen, mir zu süßen Abgang. Dieser bleibt auch im Nachgang irgendwie viel zu lange hängen. Gegen Ende wird das Bier etwas würziger, aber ich finde im Großen und Ganzen ist es ein eher teigiges, leicht buttriges Pils, bei dem zum Glück die Süße gegen Ende nicht mehr so stark aufgeprägt ist.

Zum Fazit: Von mir bekommt das Bier eine leider eine Wertung von nur 1 Sterne, denn mich überzeugt es gar nicht und an ein Pils erinnert es leider auch nicht wirklich, da zumindest aus meiner sich es viel zu teigig und erdig schmeckt und weniger hopfig.

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Mönchshof Original

Die Marke Mönchshof aus Kulmbach mit ihren typischen Bügelflaschen findet sich mittlerweile in großen Teilen Deutschlands und stellt so etwas wie die Spezialitätensparte der Kulmbacher Brauereigruppe dar. Von Mönchshof gibt es typisch fränkische Biersorten wie Kellerbier oder Landbier, aber auch Schwarz- oder Bockbier findet sich im Sortiment. Mit dem Original hat man aber auch ein Pils im Angebot, das aber eher ein etwas milderes Pilsbier sein soll. Zudem ist Mönchshof laut eigenen Angaben inzwischen das beliebteste Bügelbier Deutschlands. Der Alkoholgehalt des Originals liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein wie ich finde sehr brotiges Aroma, das auch etwas buttrig und leicht hopfig wirkt.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, mit einem etwas hopfigen Abgang. Ansonsten empfinde ich es als mild und es hat sogar leicht süßliche Noten im Abgang. Ich habe ein Bier mit einem schlanken Körper, das aber nur bedingt hopfig ist und nur ganz leicht süßlich im Geschmack. So richtig überzeugt mich das Pils nicht, da ich es auch einfach nicht so wirklich harmonisch finde und das Bier am Gaumen irgendwie nicht wirklich frisch wirkt. Insgesamt ist es ein eher milderes Pils und der Hopfen ist nur etwas herb und eher schon ein wenig metallisch.

Zum Fazit: Ein wirklich sehr mildes Pilsbier, das mich nicht überzeugen kann. Der Hopfen kommt zu kurz und insgesamt wirkt das Bier einfach nicht stimmig. Das gibt daher auch nur 2 Sterne.

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Schultheiss Pilsener

Im folgenden Test habe ich mal wieder eine Biermarke aus dem Katalog der Radeberger Gruppe. Es handelt sich hierbei aber um keine Marke, welche wie Jever in ganz Deutschland vertrieben wird, sondern um eine Regionalmarke, welchen ihren Ursprung in Berlin hat und auch hauptsächlich dort vertrieben wird. Im Gegensatz zum Berliner Kindl oder Berliner Pilsner präsentiert sich Schultheiss aber nicht als edle Hochglanz-Premiummarke, sondern als Urberliner Pils, der alteingesessenen Bevölkerung, abseits der hippen Szeneviertel in der Innenstadt. Deshalb inszeniert man sich in Kampagnen bewusst auch als das Bier der Kiez und Eckkneipen und weniger als ein Bier, welches in angesagten Szenebars und Clubs zu Hause ist. Einfach als ein echtes Berliner Original, genau wie die Bullette oder das Brandenburger Tor.

Die Geschichte von Schultheiss beginnt im Jahre 1842 mit dem Apotheker August Heinrich Prell, der am Standort der späteren Schultheiss Brauerei eine erste kleine Braustätte errichtet. Diese wird 1853 von Jobst Schultheiss gekauft, wodurch das Bier und die Brauerei den bis heute verwendeten Namen erhielten. Bereit 1864 gelangt die Brauerei in die Hände der Familie Rosicke, welche aus Schultheiss eine der größten Brauereien Nordostdeutschlands machen. Diese Größe wurde hauptsächlich durch Fusionen oder Zukäufe von anderen Brauereien erreicht, sodass man Ende des 19. Jahrhunderts über mehrere Produktionsstätten in Berlin und im weiteren Umland verfügte. Diese Expansion setzte sich auch im 20 Jahrhundert fort, ehe man nach dem 2. Weltkrieg alle in der Sowjetischen Besatzungszone liegenden Braustätten abtreten musste. Dennoch setzte man auch nach dem Krieg den Expansionskurs fort und übernahm trotz der Insellage in West-Berlin mehrere Brauereien in der gesamten BRD. Als man im Jahre 1972 schließlich mit der Dortmunder Unionsbrauerei fusionierte wurde man nun zum größten Bierkonzern der gesamten BRD. Die aus dieser Fusion hervorgegangene Brauereigruppe wurde später in Brau und Brunnen umbenannt und setzte ihre Übernahmestrategie auch in de folgenden Jahren munter fort. Nach der Wende wurde unter anderem die Berliner Pilsener Brauerei übernommen und der Hauptsitz von Schultheiss in das bis heute genutzte Brauerei Gelände nach Alt-Hohenschönhausen verlegt. Gleichzeitig wurden nach und nach alle anderen Berliner Standorte von Schultheiss geschlossen und deren Produktion an den neuen Stammsitz verlagert. Nachdem man sich durch die Übernahmestrategie aber im Laufe der Jahre finanziell übernommen hatte, geriet man Ende der 90er Jahre jedoch selbst in eine finanzielle Schieflage und wurde schließlich 2004 von der Raeberger Gruppe aufgekauft. Zu dieser gehörte er der größte Konkurrent Berliner Kindl. Nach der Übernahme beschloss der Konzern im Jahre 2006 schließlich die Braustätte von Kindl in Neukölln stillzulegen und die Produktion zu Schultheiss zu verlagern. Seither sind nun alle Alt-Berliner Biermarken unter einem Dach vereinigt und nennt sich nun Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei. Gab es früher noch eine Vielzahl an verschiedenen Schultheiss Sorten wird heute nur noch das Pils hergestellt, welches ich nun auch hier verkosten werde. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen Schaum.

Zum Geruch: Ein hopfig getreidiges Aroma habe ich in der Nase es ist aber dezent zurückhaltend.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck habe ich ein Bier, das geschmacklich relativ ausgewogen ist. Es ist leicht bitter am Gaumen und der Körper wirkt sehr leicht es wirkt aber auch sehr süffig, da die Kohlensäure sehr gut passt und präsent ist. Auch im weiteren Trinkverlauf erachte ich es als ein süffiges, aber auch recht mildes Pilsbier.

Zum Fazit: Ein solides Pils, mit jedoch nur mittelmäßig ausgeprägter Hopfenbittere. Vom Fass in einer Kiezkneipe, ist es aus eigener Erfahrung noch einmal geschmacklich ein bisschen besser. In Berlin jedoch für mich das klar beste Standardpils. 3 Sterne.