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Timmermans Faro

Nach Belgien zu einer der bekannesten Lambiek und Sauerbierproduzenten der Brouwerij Timmermans verschlägt mich mein nächster Biertest. Die Ursprünge der Brauerei reichen dabei bis zum Anfang des 18 Jahrhunderts zurück und haben ihre Wurzeln als Nebenerwerb eines großen Bauernhofes, um den Arbeitern auch in den Wintermonaten eine Beschäftigung bieten zu können. Den Namen Timmermans erhält der Betrieb Anfang des 20 Jahrhunderts, als ein gewisser Frans Timmermans in den Betrieb einheiratet. Erst zu dieser Zeit setzte eine Konzentration des Hofes auf das Braugeschäft und die Spezialisierung auf die Herstellung von Lambiekbieren ein. Inzwischen gehört die Brauerei zur John Martin, dem auch einige weitere familiengeführte Brauereien in Belgien angehören. Das Faro ist eine spezielle Form der Geuze, bei dem dem Verschnitt von jüngerem mit älterem Lambiek noch Kandiszucker zur Flaschengärung hinzugefügt wird. Der Alkoholgehalt des Timmermans Faro beträgt 4 %.

Zur Optik: EIn naturtrübes, rotbraunes Bier. Es hat keinen besonderen Schaum.

Zum Geruch: Ein getreidges und säuerliches Bier. Es riecht wie ich finde ein wenig nach Apfelwein bzw. vergorenem Streuobst und Essig. Dazu hat es etwas schwefeliges oder muffiges.

Zum Geschmack: Hier zeigt sich im Vergleich zum Geruch erstaunlich gegenteiliges. Es schmeckt sehr sehr zuckrig bzw. süßlich und wirkt dabei leider auch ein wenig künstlich. Hier wurde definitiv nicht an Zucker gespaart. Dieser setzt sich auch am Gaumen fest. Schon im Antrunk hat man diesen Zucker, jedoch hat man auch deutliche Apfelnoten, die serh reif und teilweise schon etwas angegoren wirken. Es hat hierbei tatsächlich etwas von sehr süßem Angegoren Most oder Apfelwein, da auch die Säure etwas zum Geschmack beiträgt. Die Süße ist hierbei schon sehr dominant, aber so, das sie nochmoderat wirkt. Das ganz erinnert an einen süßlichen Apfelsaft dem etwas Kohlensäure beigefügt wurde oder einen süß gespritzen Apfelwein.

Zum Fazit: Eine etwas andere Geschmackserfahrung ist dieses Bier definitiv. Mir ist es aber eindeutig zu süß, auch wenn dies vermutlich sortenbedingt so sein soll. Mir fehlt hier dann doch etwas die intensivere Säure, die man in Geuze Bieren schätzt. So reicht es hier bei mir nur für 2 Sterne, da ich einfach kein Fan solcher süßen Getränke bin, aber eventuell ist das etwas für jemanden, der auf so etwas steht und etwas ungewöhnliches probieren möchte.

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Timmermans Kriek Lambic

In meinem heutigen Test geht es nach Itterbeek, welches sich im unmittelbaren Einzugsgebiet der belgischen Hauptstadt Brüssel befindet. Die Ursprünge der Brauerei lassen sich bis ins Jahre 1702 zurückverfolgen. Damit ist sie eine der ältesten Brauereien in Belgien. Die Brauerei war ab 1911 in besitz der Familie Timmermans die ihr auch den Namen verliehen. Sie verkauften jedoch 1993 ihre Mehrheitsanteile an den Bierhändler John Martin. Spezialisiert ist die Brauerei auf das für die Brüsseler Gegend typische Lambic Bier. Im Test habe ich heute das Kriek Lambic, ein Lambic welches mit Sauerkirschen verfeinert wurde. Im Gegensatz zu Radlern oder anderen Biermischgetränken werden bei Fruchtlambics die Früchte bzw. das Fruchtmus schon während des Brauvorgangs zum Bier gegeben und nicht erst mit dem fertigen Bier vermischt. Der Alkoholgehalt liegt dementsprechend auch bei 4%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, rotes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es ist süßlich und natürlich nach Kirsche aber nicht unbedingt nach Sauerkirsche. Es wirkt leicht aromatisiert. Ein ganz wenig kommt das Bier durch.

Zum Geschmack: Im Antrunk prickelt es auf der Zunge. In der Mitte ist es süßlich und im Abgang dann ein wenig säuerlich. Am Gaumen prickelt es zunächst, bevor es dann im Nachgang wieder süßlich wird. Im Rachen hat man sogar ein wenig malzige Noten, während sich auf der Zunge eine gewisse Malzsüße festsetzt.  Das Bier kommt aber nicht so richtig durch und es erinnert doch eher an Kirschsaft.

Zum Fazit: Ein Bier, das auf jeden Fall natürlich und nicht künstlich wirkt. Es ist authentisch, jedoch könnte es noch ein wenig säuerlicher sein. Auch kommt das Lambic nicht so recht durch. Ich gebe dem Bier 3 Sterne, aber erachte es als sehr erfrischend.