Nach einer kürzeren Pause gibt es heute mal wieder einen Biertest. Dieser führt uns in den bayerischen Wald nach Nittenau. Dort befindet sich das Brauhaus Nittenau. Zunächst als Kommunbrauhaus bestehend, kann der Betrieb auf eine Historie zurückblicken, die sich bis ins Jahre 1762 zurückverfolgen lässt. Seit seiner Privatisierung im Jahre 1923, befindet sich die Brauerei nun in den Händen der Familie Jakob. In den letzten Jahren, hat sich die eigentlich recht kleine Brauerei überregional einen Namen gemacht, da sie eine eigene Craftbeer Linie entwickelt hat und auch viele andere Craftbrauer sich in der Brauerei eingemietet haben um auf den dortigen Anlagen ihre Biere zu produzieren. In ihrem Craftsortiment nimmt uns die Brauerei gewissermaßen mit ihrer Hopfenkreuzfahrt Linie mit auf eine kleine Weltreise. Diese 4 Biere umfassende Serie hat als Grundlage immer ein Bier welches auf Lagerbasis gebraut wurde, aber jedes mal mit einem andren Hopfen aus einer anderen Region der Welt zusätzlich kaltgehopft wurde. Darüber hinaus gibt es noch das Bier Hopfenkreuzfahrt an sich, bei dem alle verwendeten Hopfensorten in ein einziges Bier gepackt wurden. Aus dieser Serie möchte ich nun heute den Boomerang vorstellen, der wie man dem Namen schon entnehmen kann Hopfen aus Australien enthält. Hierbei handelt es sich um die Sorte Vic Secret, mit der dieses Gebräu kaltgehopft wurde. Das Bier hat einen Alkoholgehalt von 7,5% womit man es als strong bzw. imperial Lager bezeichnen könnte.
Zur Optik: Orangenes, trübes Bier mit einem ordentlichen Schaum.
Zum Geruch: Sehr süßliches, schweres Malzaroma in der Nase. Aber auch fruchtige Noten, die nach Exotik und tropischen Ländern riechen, hat man in der Nase. Man meint teilweise sich in einen Obstgarten verirrt zu haben, den die fruchtigen Aromen sind schon dominant. Jedoch ist auch das Malz mit einem leicht brotigen Teil vertreten.
Zum Geschmack: Ein wirklich intressantes und fruchtiges Bier, bei dem man aber nach den ersten Schlücken nicht unbedingt an ein Lager, sondern eher an ein IPA denkt. Einzig der etwas süßmalzige Abgang verrät das lager. Man hat ein wirklich sehr schönes ölig fruchtiges Aroma des Hopfens, der am Gaumen eine gewisse Herbe versprühen lässt. Der Hopfen ist eher sauf das harzige und herbe als auf die fruchtige Kompnente bedacht, wenn man die ein zwei Schlücke zum einstieg mal weglässt. Im Antrunk schmeckt man ein wenig ein ganz feine Fruchtigkeit, die ein wenig an Pfirsich erinnert. Ansonsten ist es doch recht harzig und zeitweilig sogar trocken. Für einen Bock bzw Lager finde ich es schon fast zu viel hopfen, da er so dem Malz jegliche Entfaltungsmöglichkeit nimmt und es wie ein Ipa erscheinen lässt.
Zum Fazit: Ja was ist es denn nun dieses Bier, bzw. was will es den sein. Vermutlich ein Mix aus Lager und Ipa. Das Lager kommt mir hier aber nicht so richtig durch und ich vermisse ein wenig die fruchtigen Noten. Hierfür gibts 3 Sterne.