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Abbaye des Rocs Brune

Die Provinz Hennegau ist ein Teil des französischsprachigen Teils Belgiens der Wallonie. Wie für Belgien üblich, ist auch diese Region bekannt für ihre Biervielfalt und Kultur. Bei meiner heutigen Testbrauerei der Brasserie Abbaye des Rocs könnte man meinen, dass wieder irgendein Kloster oder gar eine Trappistenbrauerei dahinter steckt, doch weit gefehlt. Der Name der Brauerei ist lediglich eine Reminiszenz an einen ehemals im Ort befindlichen Klosterbauernhof auf dem auch wohl Bier gebraut wurde. Vielmehr ist die Brauerei ein echtes Self-Made Projekt von Jean-Pierre Eloir und seiner Familie. Gegründet 1979 als Belgiens erste Microbrauerei, musste aus Mangel an geeigneter Brautechnik beinahe die Komplette Brauanlage aus eigener Hand gebaut werden. Von diesen doch schwierigen Anfangsbedingungen unbeirrt, wuchs die Brauerei nun über die Jahre zu einer Weltweit angesehenen Spezialitätenbrauerei und wird heute von Jean-Pierres Tochter Natalie geleitet. Eines der ersten Biere der Brauerei war dabei mein heutiges Testbier, das Abbaye des Rocs Brune. Mit einem Alkoholgehalt von stolzen 9% ist es auch nichts, was man einfach mal so wegtrinkt.

Zur Optik: Ein naturtrübes, rotbraunes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum mit bräunlichem Einschlag.

Zum Geruch: Ein leicht schokoladiges, aber auch leicht säuerliches bzw. an Sauerkirschen erinnerndes Aroma, auch kräutrige Noten und etwas Lakritze riecht man.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck hat man ein Bier, das bei dem ich zunächst im ersten Schluck noch geschmacklich nicht so viel wahrnehmen kann, da die Kohlensäure wirklich enorm prickelt. Es findet sich aber auf jeden Fall die Säure wieder und ein etwas schokoladiges Aroma macht sich im Mundraum breit. Dazu kommt am Gaumen etwas kräutriger Hopfen. Der Malzkörper ist kräftig und merkt auch den Alkohol, aber nicht das dieser im Abgang wahrnehmbar ist sondern eher das das Bier schon wärmt. Auch etwas Lakritze macht sich im Geschmack breit. Die Säuerlich fruchtigen Noten erinnern mich vor allem an Sauerkirsche, Rosine oder getrocknete Feigen.

Zum Fazit: Wie für ein solches Bier üblich, ist es Hochkomplex mit vielen verschiedenen Geschmackseindrücken. Ich finde es aber im Vergleich zu ähnlichen Bieren geschmacklich nicht so intensiv und vergebe daher nur 4 Sterne.

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Abk Weizen Anno 25 Hefeweizen

Auch wenn das Sommerwetter gerade sehr wechselhaft erscheint und man eher zum Pulli als zum T-Shirt greift sollte man sich seine Laune dadurch nicht verderben lassen und sich statdessen einfach ein Bier gönnen, welches einen in sommerliche Stimmung versetzt. Wie wäre es da zum Beispiel mit einem Weizenbier. Jenes der Aktienbrauerei aus Kaufbeuren werde ich im nun folgenden Beitrag vorstellen. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,3%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, bernsteinfarbenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein hefiges Aroma, dass auch gewisse Fruchtaromen bereithält und getreidige Noten dazu hat.

Zum Geschmack: Man hat ein Bier, das schon im ersten Eindruck sehr erfrischend und belebend durch die Kohlensäure wirkt. Es ist leicht getreidig süßlich mit einer ganz kleine karamelligen Note im Abgang. Der Körper ist hier durchaus kröftig und präsent. Auch im weiteren Trinkverlauf ist es ein Bier, das sehr schöne hefige Noten hat und sehr frisch wirkt. Dazu hat man auch die klassischen Fruchtaromen, bei denen vor allem die Banane präsent ist. Hopfen ist nur leicht zu schmecken.

Zum Fazit: Ein sehr erfrischendes und spritziges Weizenbier, das dennoch kräftig und vollmundig im Geschmack ist. Etwas würziger dürfte es noch sein. Ich gebe dem Bier 4 Sterne.

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Rheder St. Annen Dunkel

Es gibt tatsächlich auch außerhalb von Bayern noch Brauereien in Deutschland, von denen ich bisher noch kein Bier auf diesem Blog vorgestellt habe. Zugegeben ist meine heutige Brauerei eine eher kleinere Lokalbrauerei aus Ostwestfalen mit einem sehr regionalen Absatzgebiet und einem jährlichen Ausstoß von gerade einmal 30.000 Hektoliter. Die Brauerei von der ich hier spreche ist die Gräflich von Mengersen’sche Dampfbrauerei Rheder, welche vor allem unter dem Namen Schlossbrauerei Rheder bekannt ist. Dementsprechend eng verbunden ist die Geschichte der Brauerei und des Schlosses in dem sie sich noch heute befindet mit dem Rittergeschlecht der von Mengersen. Diese im Dienst des Fürstbischof von Paderborn stehende Familie erhielt im Jahre 1686 das Recht Bier zu brauen und auszuschenken, was damit als Gründungsjahr der Brauerei gilt. Nach dem die Rheder Linie der Familie von Mengersen im Jahre 1873 erlosch, vielen Brauerei und Schloss in die Hände der Spiegel von und zu Peckelsheim, welches bis heute die Eigentümer sind. Verkosten werde ich heut das St. Annen Dunkel, welches einst speziell für den Annentag in Brakel gebraut wurde, es aber schon länger ins Stammsortiment geschafft hat. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, dunkelbraunes Bier. Es hat einen ganz passablen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein dezent röstiges und etwas schokoladiges Aroma zeigt sich in der Nase.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das durchaus überraschend röstig ist in seinem Geschmack. Es hat aber auch eine leicht herbe Hopfennote am Gaumen, welche gut zu den Röstaromen passt. Das Bier ist zwar grundsätzlich eher süßlich, die röstige Komponente ist aber durchaus überzeugend und kommt vor allem im weiteren Trinkverlauf immer besser zur Geltung.

Zum Fazit: Ich finde vor allem die röstige Komponente durchaus überzeugend. So hat man ein schönes dunkles Bier, welches ich rundes Trinkerlebnis beschreiben würde. Das gibt von mir 4 Sterne.

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Berg Schützenfestbier

Eigentlich kann die Stadt Biberach auf eine lange und vielfältige Brautradition zurückblicken, konnte diese aber leider nicht bis zum heutigen Tage bewahren. Waren es nach dem zweiten Weltkrieg noch 8 braustätten erlebten das neue Jahrtausen nur noch 2 von welchem mit dem Grünen Baum im jahre 2005 die letzte verbliebene Traditionsbrauerei auch ihre Pforten schließen musste. Daher gibt es auf dem Biberacher Schützenfest, eines der größten in der Region auch kein Biberacher Bier sondern jenes von der Brauerei Berg aus Ehingen. Da jenes Schützenfest in Biberach wieder die letzten zwei Wochenenden stattfand, werde ich folgenden Biertest nun das dazugehörige Bier verkosten. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,7%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Im der Nase hat das Bier ein kräftiges, getreidiges Aroma.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, dass ich geschmacklich zunächst als süffig bezeichnen würde, aber als nicht besonders komplex empfinde. Das Bier wirkt insgesamt durchaus auch kräftig und leicht würzig im Abgang. Es ist aber auch dennoch süffig. Im Körper ist das Bier die gesamte Zeit über sehr kräftig und präsent. Die Kohlensäure prickelt nicht ganz so extrem, ist aber dennoch in außreichender Form vorhanden und sorgt dafür, dass das Bier süffig bleibt. Säure oder eine wirkliche Hopfenwürze nehme ich auch nicht so wirklich wahr. Dennoch wirkt das Bier im Mundgefühl vollmundig und süffig.

Zum Fazit: Ein typisches Festbier, kräftig, malzig, vollmundig und süffig. Es ist nicht so wirklich würzig und mir im Geschmack auch etwas zu opulent malzig. Daher bekommt es von mir eine Wertung von 3 Sternen.

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Rhöner Pils

Etwas nördlicher geht es in meinem nächsten Beitrag in den thüringischen Teil der Rhön zur Brauerei Dittmar in Kaltennordheim. Ganz klassisch wird im nächsten Test das Pils verkostet werden. Der Alkoholgehalt hierfür liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier mit schnell verschwindendem Schaum.

Zum Geruch: Es riecht keksig getreidig, etwas hopfig, aber auch nicht mehr ganz frisch.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das im ersten Eindruck im Antrunk zunächst eher etwas süßlich wirkt, dann am Gaumen aber auch hopfige Nuancen zulässt, bevor es in Richtung Abgang leider doch wieder etwas unangenehm süßlich wirkt und dies auch im Mundraum beibehält. Die Süße lässt zwar etwas nach, dennoch fehlt diesem Pils die durchschlagende Hopfenbittere. Für meinen Geschmack ist es für ein Pils zu süß und auch könnte es spritziger sein, dass es wenigstens süffig wirkt. Speziell am Gaumen vermisse ich hopfige Nuancen.

Zum Fazit: Ne das ist für mich kein wirklich überzeugendes Pilsbier, wobei ich bei diesem Bierstil auch sehr kritisch bin. Hier reicht es mit Wohlwollen gerade noch so für 2 Sterne, aber mir fehlt hier insgesamt einfach der Hopfen.

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Reckendorfer Kellerbier

Ein fränkisches Bier, das Kellerbier der Schlossbrauerei Reckendorf wird das nächste Bier sein, welches ich in diesem Blog vorstellen werde. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.

Zur Optik: Ein mitteltrübes, dunkelgoldenes Bier. Es hat keinen all zu ausgeprägten Schaum.

Zum Geruch: Ein recht geruchsneutrales Bier, mit einer ganz leichten Getreidenote.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ein leicht hefiges, aber kerniges Kellerbier. Es ist ein Bier, das eine ausgeprägte sehr feine Hefenote hat, aber auch etwas herber Hopfen am Gaumen. Die Kohlensäure finde ich fehlt dem Bier aber. Ansonsten ist das Bier recht schlank und wenn man den Gesamtgeschmack betrachtet ist das Bier eher etwas unspektakulär.

Zum Fazit: Ein solides Bier, das mich aber nicht vom Hocker haut. Insgesamt finde ich es etwas unspektakulär. Von mir gibt das eine Wertung von 3 Sternen.

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Munich Brew Mafia Bella Donna

Mein nächster Biertest ist ein Double Dry Hopped New England IPA der Munich Brew Mafia namens Bella Donna. Der Alkoholgehalt liegt bei 6,5%.

Zur Optik: Ein trübes ins dunkle bernstein gehende Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein fruchtiges Aroma. Es hat etwas exotisches in der Nase und aber auch eine leicht alkoholische Note.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es ein sowohl aromatisches, als auch gut bitteres Bier, wobei die aromatische Note am Anfang überwiegt und auch weit im Nachgang noch im Mundraum zirkuliert und erhalten bleibt. Es wird im weiteren Trinkverlauf aber auch sehr herb und hat dennoch auch etwas aromatisch bitteres. Im Antrunk ist es etwas obstig und wirkt im Mundgefühl durchaus auch saftiger. Im Abgang wird es dann aber herberer bleibt aber doch aromatisch bis fruchtig.

Zum Fazit: Ich gebe dem Bier eine Wertung von 3 Sternen. Ich finde es könnte noch etwas mehr saftiger und aromatischer sein. Mir ist es insgesamt etwas zu bitter und unausgewogen. Dennoch kann man dieses Bier durchaus einmal verkosten.

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Nordbräu Simmerl Weisse

Benannt nach Simon Wittmann, einem legendären ehemaligen Inhaber der Nordbräu in Ingolstadt und direkter Vorfahre der heutigen Geschäftsführung ist die Simmerl Weisse das neueste Produkt im Weißbiersortiment von Nordbräu. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,2%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, helloranges Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein sehr sehr hefiges und dazu auch banaiges Aroma. Dazu hat es eine kleine Hopfennote

Zum Geschmack: Der Einstieg ist sehr hefig und irgendwie hat das Bier auch eine etwas herbe hopfige Nuance. Es ist ein Bier mit einer durchaus hefig bananigen Note, die auch im Abgang sehr präsent ist und dazu auch etwas Zitrus hat. Dazu hat man aber dann auch eine etwas hopfige Note. Es ist auch im weiteren Trinkverlauf ein vanillig hefiges Bier mit schönem langanhaltenden fruchtigen Abgang.

Zum Fazit: Ich gebe dem Bier eine Wertung von 4 Sternen. Es überzeugt mich vor allem durch seinen langanhaltenden fruchtigen Abgang.

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Naabecker Edel Märzen

Tradition die bis ins Jahre 1620 zurückreicht, dafür steht die Schlossbrauerei Naabeck. Die Geschichte des dazugehörigen Schlosses, auf dessen Gelände sich nach wie vor die Brauerei befindet, reicht sogar noch weiter zurück, denn dessen Vorgängerbauten haben vermutlich schon bei der ersten Erwähnung Naabecks im Jahre 1112 existiert. Die Herren von Naabeck waren es, die angeblich die erste Anlage auf dem Gelände errichteten. Bis zum Bierbrauen sollte es allerdings noch ein Weilchen dauern, denn erst Elisabeth von Taufkirchen beantragte im Jahre 1620 beim Landesherrn das Braurecht für das Schloss, welches sie dann auch umgehend erhielt. Seit 1919 sind Schloss und Brauerei in Besitz der Familie Rasel, die sie zu eine der größeren Brauereien in der mittleren Oberpfalz entwickelt hat. Aus dem reichhaltigen Sortiment an Bieren werde ich im folgenden Test das Edel Märzen mit einem Alkoholgehalt von 5,7% verkosten.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, rubinrotes Bier es hat keinen besonderen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier riecht intensiv brotig, fast schon etwas keksig.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier das durchaus kräftig ist. Es ist etwas karamellig im Abgang und dieser Geschmack bleibt auch länger hängen. Das Bier hat insgesamt einen kräftigen getreidigen Körper. Dieser ist auch mit einem schönen karamelligen Abgang versehen. Die Kohlensäure ist relativ angenehm gestaltet und nicht zu aufdringlich. Insgesamt könnte dem Bier aber durchaus noch etwas mehr Kohlensäure und Würze gut zu Gesicht stehen um es süffiger zu machen. So wirkt es gegen Ende durch den Körper schon sehr massig und zu malzig.

Zum Fazit: Mir ist das ganze etwas zu malzig und schwer. Hier könnte das Bier durchaus noch etwas mehr Kohlensäure oder Hopfenwürze vertragen. Von mir gibt es eine Wertung von 3 Sternen.

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Nankendorfer Helles

Von der Brauerei Schroll aus Nankendorf im Landkreis Bayreuth habe ich im Blog bereits einige Biere vorgestellt. Im heutigen Beitrag verkoste ich das Helle Lagerbier der fränkischen Landbrauerei. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,2%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes hellgoldenes Bier. Der Schaum ist leider recht schnell verflogen.

Zum Geruch: Ein getreidiges, leicht malziges Bier mit einer gewissen Honigsüße.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es ein mildes Bier mit einer frischen Getreidenote, die aber auch eine gewisse Hopfenaromatik hat. Körper hat das Bier aber nicht, das es nicht mehr den Charakter eines Hellen hätte. Insgesamt ist es ein würziges, hopfenbetonteres und spritzigeres Helles und nicht so malzsüßlich wie andere Exemplare.

Zum Fazit: Mir gefällt der würzigere, hopfenbetonte Charakter dieses Hellen. Daher bekommt es von mir auch eine Wertung von 4 Sternen.