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Camba Broyhahn

Von den Camba Bierlegenden hatte ich schon das Emmer und die Gose im Test nun folgt mit dem Broyhahn das 3 von 4 Bieren. Der Bierstil Broyhahn gilt als die Urform der Berliner Weisse und ist benannt nach Braumeister Cord Broyhahn, der im 16 Jahrhundert lebte. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 5,6%.

Zur Optik: Ein trübes Bier mit orangenem Touch. Es hat keinen besonderen Schaum.

Zum Geruch: Ein sehr sehr uriges Bier hat man in der Nase. Man reicht ein sehr sehr brotiges Aroma mit Noten, die ins alternativ getreidige gehen mit etwas Hopfenfruchtigkeit und es geht leicht ins säuerliche.

Zum Geschmack: Ich hab ein Bier mit weizigen Noten, die einen etwas süßlichen Abgang haben. Es hat etwas von einem Weizenbier mit etwas bananigen Aromen. Es prickelt gut, ist aber im Abgang auch noch etwas bitter und säuerlich, was es doch erfrischend macht. Der Nachgang ist dann leider noch ein wenig wässrig.

Zum Fazit: Ich hätte mir dieses Bier deutlich saurer vorgestellt. So finde ich es fast ein wenig unspektakulär und wenig speziell. Ich gebe dem Bier 3 Sterne.

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Bruch Saarbrücker Hell

Die Brauerei Bruch, oder besser gesagt das, was von ihr übrig ist, hat letzte Woche bereits zum dritten Male innerhalb der letzten Jahren einen Insolvenzantrag gestellt. Konnte sich die Brauerei beim letzten Mal nur durch den Verkauf des Brauereigeländes Retten, so steht man nun ohne Nennenswerte Werte und eigene Brauerei da. Also wahrlich keine besonders guten Vorrausetzung. Es bleibt zu hoffen, das der Brauerei noch einmal ein erfolgreicher Neustart gelingen, oder zumindest, wovon ich ausgehe, die Marke erhalten und weiterhin gebraut wird. Da das Bruch Bier bereits seit 1 Jahr in Kirn gebraut wird und sich weiterhin relativer Beliebtheit erfreut, gehe ich davon aus, das sich Interessenten für die Markenrechte und damit die Weiterführung des Bruch Bieres finden werden. Ein Verschwinden des Bruch Bieres wäre ansonsten für Saarbrücken und das Saarland allgemein, schon ein schwerer Schlag. Um zumindest etwas die Fahne für das Bruch Bier hochzuhalten, möchte ich heute eine der beliebtesten Sorten verkosten, nämlich das Saarbrücker Hell. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es ist ein leicht getreidiges, aber auch leicht grasiges Bier. Ansonsten wirkt es recht geruchsneutral.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es etwas getreidig, hat aber auch eine dezente, aber sehr harmonische Hopfennote. Es ist wirklich ein sehr frisches Bier mit einer sehr würzigen Hopfennote, die auch etwas grasiges, leicht fruchtiges hat und wenn dann nur ganz leicht herb ist. Das malz hat eine gewisse Süße, hält sich aber auch zurück und beschert dem Bier einen schlanken Körper.

Zum Fazit: Eigentlich an sich ein gutes Helles. Es ist nicht einfach nur süßlich-malzig wie viele andere helle Lagerbier, sondern hat auch eine schöne Hopfennote und die Kohlensäure prickelt auch sehr gut. So hat man einen typischen Vertreter, das an die bayerischen Originale erinnert, die ähnlich schmecken. Ich gebe dem Bier 4 Sterne, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für das Bruch Bier.

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Döbler Reichsstadtbier

Das Reichsstadtbier der Brauerei Döbler ist ein untergäriges Kellerbier. Das Bier ist eine Hommage an die ehemalige Reichsstadt und Heimat der Brauerei, Bad Windsheim. Zur 850 Jahrfeier der fränkischen Stadt wurde dieses Bier zum ersten Mal gebraut und ist seither im Sortiment verblieben. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, orange bis leicht bernsteinfarbenes Bier. Es hat einen nicht wirklich überzeugenden Schaum.

Zum Geruch: Ein sehr hefiges und getreidiges Aroma das man hier in der Nase hat. Es hat sogar leicht keksige Noten.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck hat man ein Bier, das vor allem in Richtung Nachgang eine wunderbare Geschmacksentfaltung hat, die sich wunderbar im Mund ausbreitet. Diese hefige, leicht karamellige Note ist überzeugend und sehr präsent. Es ist insgesamt sehr harmonisch im Geschmack. Man hat ein schön hefiges Bier, bei dem auch die Kohlensäure ganz gut durchkommt und das im Abgang eine leichte Plätzchennote erzeugt und auch etwas urig wirkt.

Zum Fazit: Ein Kellerbier, bei dem vor allem die schöne Karamellnote überzeugt. Es ist ein typisch fränkischer Vertreter dieser Biersorte und das auch in gewohnter Qualität. Die Kohlensäure ist sehr gut dosiert und der Hopfen agiert eher im Hintergrund. Darüber hinaus ist es sehr süffig. Das gibt 4 Sterne.

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Villacher Märzen

Am 23. April diesen Jahres wurde bekannt, das die Bierproduktion in der Villacher Brauerei zurückgefahren und die Produktion des Villacher Bieres nach Graz zur Puntigamer Brauerei verlagert wird. Der Standort Villach soll demnach zu einer Schau- und Gasthausbrauerei umgebaut werden. In Zeiten, in denen auch der Österreichische Biermarkt mit immensen Überkapazitäten zu kämpfen hat, sicher nichts verwunderliches, aber dennoch schade, wenn man bedenkt, das die Brautradition in Villach bis ins Jahre 1858 zurückreicht. Dort ließ Johann Fischer eine 1738 erstmals erwähnte Brauerei in einen modernen Industriebetrieb umbauen, der den neuesten Standards der damaligen Brautechnik entsprach. Der erste Weltkrieg und seine Folgen zwang die Villacher Brauerei und einige andere Brauereien in der Region sich zur Vereinigte Kärntner Brauereien AG zusammenzuschließen. Gehörten bereits lange Zeit 50% der Anteile der zur Heineken gehörenden Bauunion, erwarb diese in den Jahren 14/15 auch die restlichen 50%, sodass sich die Vereinigten Kärntner Brauereien nun vollständig in deren Besitz befindet. In den letzten Jahren wurde die Produktion jedoch schon immer stärker zurückgefahren und die meisten der Villacher Biersorten sind inzwischen leider vom Markt verschwunden, sodass sich größtenteils auf die Produktion des Villacher Märzens konzentriert wurde, welches ich heute auch im Test habe. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein etwas getreidiges, ansonsten eher neutraler Geruch.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das im ersten Schluck sehr unspektakulär wirkt. Es ist etwas süßlich im Mund, aber nicht zu sehr. Dazu prickelt es ganz gut. Es wirkt aber sehr glattgebügelt. Auch im weiteren Trinkverlauf ist es ein gut zu trinkendes, aber glatt gebügeltes, recht unspektakuläres Bier, das etwas süßlich ist, dann im Abgang sprudelig und leicht mineralisch wirkt. Die Kohlensäure lässt aber nach, bzw. ist nicht ganz so vorhanden. Es wirkt dann auch, je länger man es trinkt, nicht mehr ganz so frisch. Im Nachgang bleibt einem aber noch lange so eine sprudelnde Hopfennote im Mundraum erhalten und verleiht dem Bier wenigstens eine gewisse Art an Würze.

Zum Fazit: Ein eher langweiliges, recht austauschbares Märzenbier. Hier gibt es in Österreich, auch unter den großen Marken bessere Vertreter. Ich gebe dem Bier 3 Sterne.

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Heubacher Whiskey Eisbock

Einen ganz dicken Brocken habe ich in meinem nächsten Biertest im Blog. Satte 12.7% an Alkoholgehalt bringt der Whiskey Eisbock der Heubacher Hirschbrauerei mit und ist damit ein ordentliches Pfund. Ein ausgeeister Bock, der in Whiskey Eichenfässern veredelt wurde, so lautet die Beschreibung des Bieres. Ich bin sehr gespannt wie das Bier schmeckt und komme nun zum Test.

Zur Optik: Ein rötlich braunes bis bernsteinfarbenes Bier. Es hat keinen nennenswerten Schaum.

Zum Geruch: Es riecht leicht malzig aber auch karamellig und etwas botig und leicht vanilliniger Note.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es etwas sehr sehr bitter und doch alkoholisch. Die Noten verfliegen jedoch und lassen auch etwas von der Malzsüße zu. Man hat jedoch auch ordentliche Holznoten die mitschwingen und an den Backen hängen bleiben. Dazu kommt etwas vanilliiges. Man schmeckt den Whiskey und auch etwas röstiges zeigt sich im Bier.

Zum Fazit: Ein wirklich interessantes Bier, aber beim Thema fassgereift nicht absolute Masterclass. Ich gebe dem Bier 4 Sterne, da es zwar wirklich gut ist ich in dieser Kategorie aber doch noch höher Ansprüche habe. Auch ist mir das Ganze etwas zu alkoholisch.

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Fässla Zwergla

Mein nächster Biertest geht in die heimliche Bierhauptstadt Deutschlands nach Bamberg. Von der dort ansässigen Traditionsbrauerei Fässla hab ich mit dem Zwergla heute ein untergäriges dunkles Lagerbier im Test. Mit einem Alkoholgehalt von satten 6% spielt es schon in der Liga der Märzenbiere und ist schon an der Schwelle zum Bockbier.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, rotbraunes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein leicht schokoladiges und etwas brotiges Aroma zeigt sich in der Nase.

Zum Geschmack. Im ersten Eindruck ist es ein süßlich getreidiges Bier. Es hat schöne schokoladige Noten am Gaumen. Der Körper ist sehr kräftig und wärmt von innen. Die süßlichen Noten bleiben lange am Gaumen bestehen und sorgen für ein sher schönes schokoladiges Mundgefühl. Im weiteren Trinkverlauf ist es ein wenig herb, bleibt in seine Grundzügen aber mit einem süßlichen Nachgeschmack bestehen.

Zum Fazit: Ein gutes aber noch nicht sehr gutes dunkles Bier. Überzeugend ist vor allem der schöne schokoladig-süßliche Abgang. Ich gebe dem Bier 4 Sterne.

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Ettaler Kloster Hell

Die Ettaler Klosterbräu ist vor allem bekannt für ihre Benediktiner Biere, die inzwischen aber in großem Stile von Bitburger bei der Licher Brauerei in Hessen gebraut werden. Durch die Kooperation erhofft sich die Brauerei, der steigenden Nachfrage nach den Benediktiner Bieren gerecht zu werden, da eine Vergrößerung am aktuellen Standort nicht möglich ist. Dennoch werden auch in den Klostermauern weiterhin Biere sowohl unter dem Namen Benediktiner, als auch Ettaler gebraut. Das Ettaler Kloster Hell werde ich nun auch hier im Blog vorstellen. Es kommt auf einen Alkoholgehalt von 5,2%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein sehr getreidig riechendes Bier mit einer doch sehr süßlichen Note. Teilweise riecht es auch etwas harzig.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es auch hier ein Bier mit einer zum Abgang hin deutlich en Malzsüße, die so auch am Gaumen so auftritt. Im Nachgang ist mir aber dann etwas zu wässrig, hier hätte ich mir noch etwas mehr Würze gewünscht. Es ist doch sehr prickelnd und ein recht kerniges Bier, bei dem das getreidige nicht so wirklich durchkommt, der erste süßliche Eindruck bestätigt sich überhaupt gar nicht. Es wird dann doch etwas würziger und hat dann im weiteren Trinkverlauf einen würzig getreidigen Geschmack.

Zum Fazit: Ein ganz gut trinkbares Lagerbier, das im ersten Eindruck noch etwas verhalten wirkt und etwas zu mild. Es steigert sich nach den ersten Eindrücken aber deutlich und dann zeigt sich dann als ein schön würziges Helles mit gutem Körper und einer guten Süffigkeit. Ich gebe ihm 4 Sterne.

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Einsiedler Echt Böhmisch

Vom Einsiedler Brauhaus aus dem gleichnamigen Chemnitzer Stadtteil wird mein nächstes Testbier gebraut. Das Einsiedler Echt Böhmisch ist ein Lagerbier tschechischer Brauart und eines der ältesten Biere im Sortiment. Erstmals gebraut im Jahre 1903, als das Erstmal Biere unter den Namen Einsiedler verkauft wurde, ist es noch immer zu haben und eine echte Spezialität unter Bierliebhabern. Im folgenden Test möchte ich nun herausfinden, ob das Bier auch so legendär wie sein Ruf ist. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 5,2%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, dunkelgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum

Zum Geruch: Ein leicht getreidiges, sonst eher geruchsneutrales Bier.

Zum Geschmack: Man hat auch hier ein eher geschmacksarmes Bier. Es ist leicht hopfig und hat dann in Richtung Abgang eine etwas getreidige Note. Mehr kommt geschmacklich nicht wirklich durch. Positiv ist das es gut prickelt und angenehm zu trinken ist, sowie einigermaßen süffig ist. Es ist auch im weiteren Trinkverlauf ein doch sehr unspektakuläres Bier. Insgesamt hat es einen Wahrnehmbaren Körper welcher jedoch geschmacklich eher mild ist.

Zum Fazit: Ich finde irgendwie nichts außergewöhnliches an dem Bier. Es ist ein für mich eher mildes, nichtssagendes Bier mit etwas Würze im Abgang und einem halbwegs präsenten Malzkörper. Dennoch ist es süffig und bekömmlich. Ich gebe hier 3 Sterne für dieses Retrobier.

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Eichbaum Export

Mein nächster Biertest dreht sich um ein Bier von der Mannheimer Brauerei Eichbaum. Bekannt für ihr Ureich Pils, werde ich heute aber das Export verkosten. Das Bier kommt auf einen Alkoholgehalt von 5,5%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum

Zum Geruch: Ein sehr brotiges und süßliches Aroma hat man in der Nase.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck hat man hier ein Bier, das sehr getreidig wirkt und im Abgang sogar leicht süßlich ist. Es ist einigermaßen erfrischend und bringt einen ordentlichen Körper mit, der deutlich zu spüren ist. Die Kohlensäure ist ganz gut dosiert und so wirkt das Bier trotz eines starken Malzkörpers nicht zu schwer und ist gut bekömmlich. Auch im weiteren Trinkverlauf ist ein kräftiges süßliches Export, dem aber etwas mehr Würze gut stehen würde.

Zum Fazit: Ein solides, gut trinkbares Exportbier, aber für mich ist es nichts besonderes. Von mir gibt es hierfür 3 Sterne.

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De Ranke Noir des Dottignies

Im nächsten Biertest gibt es eine belgische Spezialität. In der Wallonie, dem französisch geprägten Teil Belgiens, liegt unmittelbar an der Grenze zu Frankreich die Stadt Mouscron. Im dortigen Stadtteil Dottignies hat die Brauerei De Ranke ihren Sitz. Gegründet im Jahre 1884 ist die Brauerei noch vergleichsweise jung, hat aber eine Reihe von Bieren im Sortiment, die Experten auf der ganzen Welt schätzen. Das Noir de Dottignies, ein belgisches Brown Ale, welches mit 7 verschiedenen Malzen gebraut wurde, hat es mir angetan und wird nun heute verkostet. Der Alkoholgehalt ist belgischen Bieren entsprechend recht hoch und liegt bei 8,5%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, tiefschwarzes Bier. Es hat einen ganz passablen weiß-bräunlichen Schaum.

Zum Geruch: Man hat einen sehr intensiven und röstigen Geruch. Man hat schokoladige Noten, aber auch Noten von Dörrobst und Kaffee.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es bitter und schokoladig, ähnlich an eine Tafel Schokolade mit hohem Kakaoanteil, die dadurch zartbitter wirkt, Dazu kommen im Abgang auch Noten von Dörrobst und Datteln, jedoch ist es deutlich süßlmalzig mit Kakao und Schokonoten, sowie Lakirtze. Auch im weiteren Trinlverlauf hat es Schoko und Lakritzeinflüsse. Röstige Noten hat man auch, jedoch ist der Abgang nicht so röstig und trocken wie z.B. bei Stout Bieren, sondern eher süßlich und schokoladig.

Zum Fazit: Ein wirklich sehr komplexes Bier, bei dem viele Aromen zusammenspielen. Sicherlich nichts für den gemeinen Pilstrinker. Wer sich aber an edlen Tropfen erfreut oder auch seinen Spaß an komplexen Rotweinen oder Whiskys hat, der wird sich auch an diesem Bier erfreuen. Hier gibts die volle Punktzahl von 5 Sternen.