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Steckenpferd Läuft Pale Ale

Kassel hat eine lange Biertradition, von der heute leider bis auf die mittlerweile in Einbeck gebraut Marke Martini Edel Pils nicht mehr viel übrig ist. Zwischen 2014 und 2016 wurde der Produktionsprozess in Kassel bei der Martini-Brauerei schrittweise zurückgefahren, bis er schließlich vollständig zum Haupteigentümer nach Einbeck verlagert wurde. Damit schloss in Kassel die letzte verbliebene Traditionsbrauerei. Doch das Ende der Kasseler Biertradition war das noch lange nicht, denn im selben Jahre gründete sich die Braumanufaktur Steckenpferd, ein Projekt von Erik Schäfer und Johannes Alt, die sich in einer alten Metzgerei in der Kasseler Innenstadt den Traum von der eigenen Brauerei erfüllten. Seitdem ist die Brauerei stetig gewachsen und zog daher irgendwann in eine größere Produktionshalle um. Nun kann ich heute zum ersten Male ein Bier dieses Brauprojekts vorstellen und habe mich zunächst für das Single Hop Pale Ale mit dem griffigen Namen Läuft entschieden. Der Alkoholgehalt dieses Bieres liegt bei 5,4%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, bernsteinfarbenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Man hat ein ganz dezentes Zitrusaroma und auch etwas grasige Hopfennoten.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das im Antrunk noch etwas zurückhaltend ist, bei dem sich gegen Abgang aber durchaus auch etwa harmonische, grasige Hopfennoten im Mundbereich entfalten. Es geht dabei auch sehr in die fruchtige Richtung und vor allem das Zitrusaroma des Citra Hopfens kommt wirklich gut zur Geltung. Aber auch etwas Malzsüße ist hier durchaus präsent und auch einen leicht säuerlichen grünen Apfel schmecke ich heraus.

Zum Fazit: Von mir bekommt das Bier eine Wertung von 4 Sternen. Es ist ein frisches, fruchtiges Pale Ale mit schöner Zitrusnote. Hier kann man nichts falsch machen. Der Name ist hier definitiv Programm

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Crafty Brewing American Wheat Ale

Von den Crafty Brewing Bieren, die in Irland für Lidl bei der Rye River Brewing Company gebraut werden habe ich heute das American Style Wheat Pale Ale im Test. Im Prinzip handelt es sich hierbei also um ein Weizen Pale Ale. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.

Zur Optik: Ein trübes, hellgoldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier reicht sehr sehr fruchtig. Die Fruchtnoten gehen in das exotische wie ich finde, vor allem in Richtung Kiwi oder Ananas. Grundsätzlich hat man aber einen Duft, der einen sofort an exotische Südfrüchte denken lässt.

Zum Geschmack: Es ist ein etwas bitterfruchtiges Bier. Dennoch ist es nicht die Fruchtigkeit die sich hier im Geumen entfaltet. Eher ist es der bittere Abgang, der sogar kurz im Hals kratzt. Aber es kommen auch etwas Süße Noten, hinzu die im Gaumenraum noch etwas nachhängen. Hier zeigt sich, dass das Bier durchaus auch etwas Körper hat der den Geschmack hier unterstützt. Eine gewisse Fruchtigkeit bringt dieses Bier dennoch mit, welche hier und da auch etwas anklingt. Es hat auch tropische Noten, die mich vorrangig an Ananas oder Kiwi und etwas Zitrus erinnern lassen. Dominant ist wie ich finde aber eher der bittere Hopfeneindruck.

Zum Fazit: Für Einsteiger ein gutes Bier, auch mal etwas anderes als das alt bewährte Pils und Co zu trinken. Was anderes möchte Lidl aber auch nicht, da es irgendwie ja auch eine gewisse Masse ansprechen muss. Dafür ist es ganz gut gemacht. Mir ist aber das Bittere des Hopfens etwas zu dominant und der Malzkörper zu passiv. So richtig herausschmecken das es sich hier um Weizen handelt tut man nicht unbedingt. Das gibt solide 3 Sterne.

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Glaabsbräu Sun

Endlich. Pünktlich zum Wochende scheint wieder die Sonne und der Sommer zeigt sich von seiner besten Seite. Das passende Sommerbier dazu gibts von Glaabsbräu aus dem Südhessischen Seligenstadt und wurde passenderweise auf den Namen Sun getauft. Stilistisch ist das Bier ein Pale Ale, also obergärig gebraut, mit einem Alkoholgehalt von 5,1%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, helloranges Bier. Es hat eine durchaus passable Schaumhaube.

Zum Geruch: Ein Duft mit leicht tropischem Einfluss zieht in die Nase. Ich habe Maracuja, Mango. leichte Ananas und einen hauch von Zitrus oder Grapefruit in der Nase.

Zum Geschmack: Ein Bier, dass im ersten Eindruck noch recht bitter daher kommt, bevor sich dann in Richtung Abgang durchaus leicht tropische Noten einstellen, bei denen auch ein Hauch von Zitrus mitschwingt. Insgesamt nimmt das tropische Geschmacksaroma aber im weiteren Trinverlauf etwas zugunsten des doch knackig bitteren Hopfens ab. Das sorgt auch für einen relativ trockenen Ab- und Nachgang. Die Fruchtnoten sind hier vor allem bei den auch schon im Geruch beschriebenen Mango und Maracuja. Der Malzkörper hingegen ist eher leicht und hält sich geschmacklich im Hintergrund.

Zum Fazit: Ein Bier, bei dem der Hopfen den Geschmack bestimmt. Das Malz hält sich im Hintergrund und wird so nicht zu aufdringlich. Insgesamt ein fruchtig bitteres Bier mit knackigem Hopfen welches ich aber als sehr erfrischend empfinde. Von mir gibt es eine Wertung von 4 Sternen.

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Schlüssel Gold

Das Altbier ist eine obergärige Biersorte, genau so wie das Hefeweizen oder das in Düsseldorf so verabschäute Kölsch. Doch auch die meisten klassischen anglo-amerikanischen Biersorten sind obergäriger Brauart und da liegt es doch nahe, dass eine ansonsten auf Altbier spezialisierte Brauerei, wie die traditionsreiche Düsseldorfer Altstadtbrauerei Schlüssel sich auch mal an solchen Bieren versucht. Herausgekommen ist das Schlüssel Gold, ein Session Pale Ale mit einem Alkoholgehalt von 4,7%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein dezent fruchtiges Aroma mit Obst und Zitrusnoten. Auch so etwas beeriges, leicht tropische kommt mir hier in die Nase.

Zum Geschmack: Ich habe hier ein eher dezentes Bier. Es hat im Abgang eine leichte nach zitrus schmeckende Hopfennote. Insgesamt ist es ein Bier mit einem erfrischenden Hopfenaroma und dazu einem eher leichten Malzkörper. Es ist ein durchaus gutes Bier mit einem leicht hopfig-säuerlichen Gesamtaroma, dass auch etwas Süße hat. Sehr positiv ist vor allem auch seine Spritzigkeit.

Zum Fazit: Ein Bier, bei dem man durchaus nichts verkehrt macht. Ich bin hin und her gerissen, ob ich dem Bier die 4 Sterne geben soll, denn es hat eine durchaus knackige Hopfenaromatik mit einem leicht säuerlichen Zitrusaroma. Aber auf der anderen Seite ist es auch sehr schlank und die Aromatik hält sich nicht sehr lange im Mundraum. Daher reicht es ganz knapp nur zu 3 und nicht 4 Sternen.

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Hertl Brauer Carsten

Als kleinste und geilste Brauerei Frankens bezeichnet David Hertl seine Braumanufaktur aus Schlüsselfeld. Hertl selbst ist eine der bekanntesten Köpfe der deutschen und fränkischen Bierszene und öfters auch in überregionalen Medien präsent. Gestartet in der Küche seiner Mutter Vroni hat er sich 2013 selbstständig gemacht und seine Brauerei nach und nach zu einer kleinen aber feinen Braumanufaktur ausgebaut, die sowohl fränkische Klassiker aber auch vom internationalen Biermarkt inspirierte Sorten im Programm hat. Zudem hat Hertl vor einiger Zeit auch die Forchheimer Traditionsbrauerei Eichhorn übernommen und braut nun deren Traditionsbiere weiter. Mein Testbier, der Brauer Carsten ist ein Pale Ale mit einem Alkoholgehalt von 5,6%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, bernsteinfarbenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Man hat ein schön fruchtig brotiges Aroma in der Nase. Es riecht nach Pfirsch, Limette und anderen Zitrusfrüchten. Zudem hat es auch etwas leicht holziges.

Zum Geschmack: Es ist etwas bitter im Geschmack, was sich vor allem im Abgang bemerkbar macht. Es hat aber auch einen sehr schönen Geschmack nach Orangen und Zitrusfrüchten der im Mundraum bleibt. Es ist ein grob bitteres Bier, das diesen Eindruck auch wunderbar im Abgang vermittelt. Bisweilen kommen auch immer wieder fruchtige Noten durch, die schön orangig fruchtig ist und dennoch eine gewisse Hopfenbittere mitrbingten Der Malzkörper des Bieres finde ich erstaunlich schlank.

Zum Fazit: Auch hier habe ich wenig zu bemängeln. Für die Höchstwertung ist es sicherlich ein wenig zu schlicht und unspektakulär, aber insgesamt habe ich hier ein mehr als solides, gut schmeckendes Pale Ale mit gutem Zitrusgeschmack. Deshalb gibts dafür 4 Sterne.

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Poppels Session IPA

Im Sommer sind ja durchaus auch mal leichtere Biere gefragt. Da ist so ein Session IPA zum Beispiel eine ideale Erfrischung. Mein heutiges kommt von der Poppels Bryggeri aus dem schwedischen Jonsered. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,2%.

Zur Optik: Ein orangenes Bier. Es hat einen ganz passablen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein obstiges Aroma habe ich in der Nase, das mich etwas an Orange und Mandarine erinnert.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck ist es nur im Antrunk bitterfruchtig. Es kommen dann in Richtung Abgang mehr herbe Noten dazu. Auch im weiteren Trinkverlauf ein bitterfruchtiges Bier mit einer schönen herben Komponente. Es ist dabei dennoch ein einigermaßen schlankes Bier. Insgesamt prickelt es wirklich schön, die Fruchtigkeit ist aber nur dezent und sommerlich leicht.

Zum Fazit. Ein sommerlich leichtes, ordentlich hopfiges Bier. Der bittere Geschmack gleicht dann auch den fehlenden Körper gut aus. Das gibt von mir 4 Sterne.

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Karlens India Pale Ale

Bei Lidl finden sich immer wieder Craftbiere von denen man vorher noch nichts gehört oder gelesen hat. So war dies auch bei meinem heutigen Testobjekt der Fall, als ich dieses im Lidl entdeckt habe und mir nichts darunter vorstellen konnte. Nach einiger Recherche ließ sich herausfinden, dass sich hinter der Marke Karlens die Braurei Vestfyen verbirgt, welche die Marke gemeinsam mit Lidl entwickelt hat. Die Brauerei hat ihren Sitz in Assens, im Westen der Insel Fyn, was auch den Namen der Brauerei erklärt. Die Tradition der Brauerei reicht dabei zurück bis ins Jahre 1885. Nach langen Jahren in Privatbesitz wurde sie im Jahre 2021 schließlich an die Olvi Gruppe aus Finnland verkauft. Der Alkoholgehalt des Karles India Pale Ale liegt bei 5,5%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, orangenes Bier. Es hat einen schönen weißen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier riecht brotig fruchtig. Vielleicht auch ein klein wenig karamellig. Man hat etwas leicht beeriges wie ich finde in der Nase.

Zum Geschmack: Ich hab ein Bier, das fruchtig ist mit einem etwas trockenen Abgang der dann auch im Nachgang im Mund bleibt und hier etwas trocken wirkt. Der Körper des Bieres wirkt sehr kräftig und man hat immer eine fruchtig herbe Note im Gesamgeschmack. Die Fruchtigkeit würde ich in der Richtung von Zitrusaromen verorten. Dieser Geschmack bleibt auch noch länger im Mundraum erhalten und sorgt für einen harzig, würzig-bitteren Nachgeschmack im Mundraum. Zudem hinterässt das Bier ein sehr trockenes Mudngefühl, was durstig auf den nächsten Schluck macht.

Zum Fazit. Ein wirklich solides IPA, das zwar keine Geschmacksexplosion ist, aber schon klar als typisches American Pale Ale erkennbar sein würde. Für ein richtiges IPA müsste es noch kräftiger und Fruchtiger sein. Ich gebe dem Bier 3 Sterne.

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Zötler Heile Welt

Das Allgäu scheint bisweilen noch in gewisser Weise eine Heile Welt zu sein. Speziell am Fuße des Grünten, wo die Brauerei Zötler ihren Sitz hat, lässt es sich gut leben und man findet scheinbar noch eine heile Welt vor. Das hat die Brauerei erkannt und dementsprechend ihr seit ein paar Jahren erhältliches Pale Ale so genannt. Gewidmet ist das Bier jedoch der Oma von Brauereichef Niklas Zötler, die die Familie und den Betrieb mit viel Herzblut zusammenhielt und so für eine „Heile Welt“ sorgte. Erwähnenswert ist bei diesem Bier zudem auch das wunderschön gestaltete Etikett der Flasche, das für sich genommen schon ein wahres Kunstwerk darstellt. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein trübes, dunkel bernsteinfarbenes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein durchaus hefiges Bier. Es hat feine Noten von Zitrus, Orange und auch Mandarine und Pfirsich.

Zum Geschmack: Ich hab ein Bier mit einem schönen Boquet aus einem guten Abgang der sehr in die Orangen und Mandrinen Richtung geht. Auch im weiteren Trinkverlauf ist es ein Bier, mit einem sehr schönen, den Mundraum ausfüllenden Körper der Noten von Zitrus und Orange mitbringt. Dazu ist das Bier sehr spritzig und hat fast schon Anklänge die an Champagner erinnern.

Zum Fazit: Ein spirtziges, leicht säuerliches Pale Ale. Es hat ein sehr schönes Fruchtaroma, das an Orange oder Mandarine erinnert. Ich gebe dem Bier eine Wertung von 4 Sternen.

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Superfreunde Not Sorry Pale Ale

Das Not Sorry Pale Ale der Superfreunde aus Hamburg wird nun als nächstes in meinem Blog vorgestellt werden. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 5,4%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, orangenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein fruchtiges Aroma. Man hat Noten von leichtem Pfirsich. Maracuja und etwas Kiwi mit leichter Hopfennote.

Zum Geschmack: Im ersten Augenblick hat man ein Bier, das noch gar nicht so viel aussagt. Es ist leicht hopfig mit harziger und leicht tropischer Note, die etwas in Richtung Maracuja geht und leichte Kiwi hat. Dann entfaltet es aber immer mehr seinen Geschmack. Die Geschmacksnoten bleiben aber schön dezent, ohne das sie zu aufdringlich sind. Der Körper des Bieres ist dabei durchaus präsent, aber eher leicht und trägt nicht besonders viel zum Geschmack bei. Insgesamt aber gut fruchtig.

Zum Fazit: Ein wirklich ganz solides Bier. Es ist schön fruchtig und auch wirklich erfrischend. Ein ideales Bier für den Sommer. Mich freut das ganz besonders und von mir gibt es eine Wertung von 4 Sternen.

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Inselbier Callista

Mein nächster Biertest stammt von der größten Bodenseeinsel, der Insel Reichenau. Deshalb nennt sich die dort ansässige Brauerei auch Inselbier, was jedoch nicht zu verwechseln ist mit der Rügener Inselbrauerei. Von diesen werde ich nun das Callista vorstellen ein Pale Ale, bei dem die gleichnamige Aromahopfensorte eine Rolle spielt. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,1%.

Zur Optik: Ein goldenes, naturtrübes Bier. Es hat einen mittleren weißen Schaum.

Zum Geruch: Es riecht dezent fruchtig. Ich finde es hat etwas von Orangen. Es könnte auch in Richtung Pfirsich und Maracuja gehen.

Zum Geschmack: Es ist ein sehr aromatisches Bier, dass einen würzig hopfigen Abgang hat. Es ist im Nachgang aber nur dezent geschmackvoll und hat einen leicht prickelnden Abgang im Rachen. Der Nachgeschmack ist aber auch fruchtig und bleibt lange im Mund bestehen. Es hat eine dezente Hopfennote am Gaumen und ist bitter aber nur marginal. Die Bittere verschwindet dann aber auch recht schnell wieder.

Zum Fazit: Ich finde es ein durchaus interessantes und erfrischendes Bier mit guter Hopfenaromatik. Ein klein wenig könnte der Geschmack durchaus intensiver sein. Aber insgesamt bin ich überzeugt und vergebe 4 Sterne an den Bodensee.