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Pedavena Birra Originale 1897

Für den nächsten Biertest machen wir einen Ausflug nach Nordostitalien in die Region Venetien. In dem kleinen Örtchen Pedavena befindet sich nämlich eine der historisch bedeutendsten Braustätten Italiens. Die Geschichte von Pedavena beginnt mit den Gebrüdern Luciani, welche zunächst eine Brauerei in ihrem Heimatort Canale d’Agorde übernahmen. Jedoch beschlossen sie einige Jahre später ins nahegelegene Pedavena weiterzuziehen und gründeten dort im Jahre 1897 die heute noch bestehende Brauerei. In den folgenden Jahre wuchs das unternehmen stetig, was vor allem durch den gezielten Aufkauf von Brauereien aus ganz Norditalien geschah. Am bedeutenden war hier sicherlich der Kauf der Brauerei Dreher aus Triest. Dieses Bier entwickelte sich in der Folgezeit zum Hauptprodukt und wurde von Pedavena in ganz in Italien vertrieben. Nachdem man in den 70er Jahren jedoch in finanzielle Schwierigkeiten geriet, entschloss sich die Familie Luciani ihr Bierimperium an den niederländischen Heineken Konzern zu verkaufen. Unter der Führung von Heineken wurde das Stammwerk in Pedavena zwar ständig modernisiert, jedoch war man nur eine kleine Nummer innerhalb des riesigen Weltkonzerns und auch in Italien war die Marke Moretti der klare Marktführer in Heineken Portfolio. Dies führte schließlich dazu das Heineken 2004 die Schließung der historischen Bierfabrik in Pedavena ankündigte. Die Nachricht der Schließung löste jedoch innerhalb der Bövlkerung und der Politik eine riesige Mobilisierung aus, was schließlich dazu führte das Brauerei und Marke 2006 an die Birra Castello verkauft wurde, die zugesagt hatte den Standort Pedavena zu erhalten. Castello selbst war erst entstanden, nachdem Heineken nach dem Kauf von Birra Moretti vom italienischen Kartellamt dazu gezwungen wurde, die Moretti Braustätte in San Giorgio di Nogaro zu verkaufen, welche dann von der neu gegründeten Brauereigruppe erworben wurde. Der Klassiker das Pedavena Originale, ein klassisches Lagerbier, werde ich nun heute verkosten. Der Alkoholgehalt liegt bei 5%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen passablen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es riecht etwas hopfig und leicht getreidig in der Nase.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, dass ich als durchaus erfrischend bezeichnen würde. Im Nachgang wirkt es im ersten Eindruck aber teigig und eher wenig hopfig. Insgesamt ist der Körper des Bieres leicht, aber ich finde es im Nachgang einfach etwas zu teigig bis getreidig. Das passt finde ich überhaupt gar nicht und macht das Bier sehr unausgewogen. Hier dürfte es gerne noch etwas würziger sein. Insgesamt ist das Bier durchaus süffig, hat aber eine sehr komischen Nachgang der mir einfach zu teigi süßlich schmeckt.

Zum Fazit: Dieser teigige Geschmack ist wirklich schon sehr störend und er schadet dem Bier und damit auch dem Trinkgenuss immens. Mit viel Wohlwollen kann ich hier auf Grund der historischen Bedeutung noch 2 Sterne vergeben. Viel zur absoluten Negativwertung fehlt aber nicht.

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Monpier Märzen Rauch

Im heutigen Biertest wird es zur Abwechslung wieder etwas exotischer. Dank eines guten Freundes kann ich heute ein Bier aus Südtirol verkosten. Monpier nennt sich die Brauerei von der es kommt. Das ist Ladinisch und bedeutet so viel wie ein anderes Bier und damit trifft es wohl auch relativ gut auf die Brauerei zu, denn anders als das bekannte Forst Bier handelt es sich hier um keine Großbrauerei, sondern um eine sehr kleine Craftbrauerei. Ihren Sitz hat die erst 2016 gegründete Brauerei in St. Ulrich im Südosten Südtirols, einer Region in der auch Ladinisch gesprochen wird. Sortentechnisch bewegen wir uns dabei aber in ganz anderen Sphären und verlassen die Dolomiten in Richtung Bamberg, denn es gibt ein Märzen Rauchbier. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,4%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellbraunes Bier. Es hat einen etwas leichten Schaum.

Zum Geruch: Man hat sehr deutlich das rauchige an Buchenholz, Holzspäne und etwas Schinken erinnernde Bier. Dazu kommt leichtes Karamell.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, das ich am Antrunk überraschend spritzig finde. Es prickelt vor allem lange im Mundraum und gegen Ende hat man Kastaniennoten und dann kommen auch die holzigen Nuancen und das rauchige Aroma mit etwas Schinken durch. Die Rauchnote ist zwar vorhanden, ist aber dezent und gut ins restliche Bier eingebunden so das es einen guten Gesamtgeschmack ergibt. Vor allem kommen auch schöne Malznoten, die sich in einem kräftigen Körper zeigen durch.

Zum Fazit: Freunde der wirklich sehr intensiven Rauchbiere aus der Bamberger Region dürften wahrscheinlich etwas enttäuscht sein, da die Rauchnote wirklich eher dezent gehalten ist. Für andere ist es vielleicht gerade richtig um den Bierstil einmal auszuprobieren. Dennoch ein sauber gebrautes Bier, das mir 4 Sterne wert ist.