Eine der bekanntesten noch in Familienbesitz verbliebenen Traditionsbrauereien in England ist die Brauerei Hook Norton. Die Brauerei befindet sich im gleichnamigen Ort in Oxfordshire im Süden Mittelenglands. Die 1849 gegründete Brauerei ist vor allem wegen der historischen Gebäude in denen sie noch immer produziert bekannt und definitiv einen Besuch Wert, wenn man sich für die Geschichte des Bierbrauens, aber auch für alte Industrieanlagen interessiert. In einem im victorianischen Stil erbauten Turm wird noch eine mit Dampfmaschine betriebene Anlage genutzt, in der der Brauprozess von oben nach unten erfolgt, bis das Bier schließlich im Keller in Fässern reifen darf. Seit 2006 wird der Dampfbetrieb aber hauptsächlich nur noch zu Museums und Führunsgzwecken genutzt und es wurden inzwischen auch elektrische Antriebe installiert.
Da heute ein eher verregneter, stürmischer Tag ist, habe ich mich entschlossen aus dem Sortiment von Hook Norton den Haymaker zu verkosten. Dieser wird beschrieben als „Like Sunshine dancing on the Tongue“, was wie ich finde genau für Tage wie heute gemacht ist. Der Alkoholgehalt des Ales liegt bei 5%.
Zur Optik: Ein trübes, orangenes Bier. Der Schaum ist nicht besonders ausgeprägt.
Zum Geruch: Im ersten Moment zeigen sich brotig getreidige Noten, mit ganz leicht hopfig fruchtiger Aromatik. Ein wenig nach angebranntem Getreide riecht es aber auch.
Zum Geschmack: Herb und gleichzeitig auch gerstig ist das erste Geschmacksaroma. Es hat so einen leichten Pfirsichabgang. Im Antrunk prickelt es leicht und am Gaumen hat man auch eine gewisse trockene Herbe. Im Nachgang jedioch setzt sich teilweise sogar ein etwas penetrant wirkender süßlicher Nachgeschmack am Gaumen fest. Dennoch hat das Bier schon eine ordentlich bittere Hopfennote, die sich aber nicht nachhaltig auf den Geschmack auswirkt, denn im Nachgang hat man dann eher wieder süßliche Malzaromen.
Zum Fazit: Ich hätte mir das Bier noch fruchtiger und leicht säuerlicher gewünscht. Etwas mehr Zitrus im Hopfen hätte hier nicht schaden können. Mir ist das etwas zu süß. Dennoch hat das Bier eine ordentliche Hopfennote, die aber hauptsächlich trocken-bitter ist. Ich gebe dem Bier eine Wertung von 3 Sternen. So richtig will der Sonnenschein bei mir auf der Zunge daher leider nicht tanzen.