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Welde Kurpfalzbräu Eisbock

In Sachen Bockbier gibt es inzwischen wirklich einiges an Varianten. Ob hell oder dunkel, ober- oder untergärig oder auch gelagert in verschiedenen Fässern, habe ich in den letzten Jahren doch so einiges an Starkbieren probiert. Auch der Alkoholgehalt reicht hier von eher schwach mit gerade einmal um die 6% bis hin zum stärksten Bier der Welt, welches aktuell bei 57% liegt. Ein solcher Alkoholgehalt, ist bei Beachtung des Reinheitsgebots, also den ohne den zusätzlichen Einsatz von Zucker oder anderer gärungsfördernder Stoffe nur mit der Methode des Eisbocks möglich. Bei einem Eisbock wird das Bier bei sehr tiefen Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts gelagert. Da Bier einen hohen Wasseranteil besitzt, gefriert auch ein Großteil der Flüssigkeit. Jedoch gefriert es nie ganz, da der Gefrierpunkt des Alkohols deutlich höher liegt. Beim nun gefrorenen Bier lässt man nun vorsichtig die übrig gebliebene Flüssigkeit abtropfen. Da dem Bier dadurch sehr viel an Wasser entzogen wurde, steigt entsprechend der Alkoholgehalt der verblieben Flüssigkeit deutlich an, je nach dem wie stark man das Bier gefrieren lässt bzw. wie stark es vorher schon eingebraut wurde. Dadurch lässt sich eben schlussendlich auch ein Alkoholgehalt erreichen, der dem von Spirituosen nahekommt. Mein heutiges Testbier, der Eisbock der Brauerei Welde aus der Kurpfalz, wurde zwar auf ähnliche Weise hergestellt, jedoch hat man den Alkoholgehalt hier in einem moderaten Rahmen belassen, wenngleich er mit 8,5% für ein herkömmliches Bockbier schon recht hoch ist.

Zur Optik. Ein klar filtriertes, rotbraunes Bier. Es hat nur etwas Schaum der schnell wieder weg ist.

Zum Geruch: Ein süßlicher, schokoladiger Geruch auch etwas an Nougat erinnert er sogar.

Zum Geschmack: Ich habe ein kräftiges Bier, das durchaus auch eine ganz gute kohlensaure hat für diesen doch hohen Alkoholgehalt. Insgesamt hat das Bier einen kräftigen Körper mit einem süßlichen Abgang, der dann auch leicht schokoladig wirkt. Man hat einen sehr brotig getreidigen Nachgang, der auch etwas teigig ist, aber insgesamt wirkt das Bier sehr rund, auch wenn es mir im Nachgang etwas zu teigig erscheint. Geschmacklich ist vor allem das getreidig süßliche dominant, das im Körper um Karamellnoten ergänzt wird. Hopfen kommt hier geschmacklich nicht wirklich durch, die leichte Bittere im Abgang kommt eher vom Alkohol und etwas Röstmalz. Wenn man das Bier insgesamt betrachtet ist es dann schon recht süß, auch ein wenig mastig. Hier kommen dann eher Noten wie von Schokolade, Kakao und Trockenobst wie Feigen oder Rosinen durch, ergänzt um etwas Karamell. Insgesamt ist es ein süffiger Bock, der gegen Ende jedoch immer süßlicher. Mir ist das dann leider zu viel Süße und er ist nicht mehr so komplex wie in den ersten Schlucken.

Zum Fazit: In den ersten Schlucken denkt man sich, wow was ist das für ein komplexes Bier. Leider kann das Bier diesen Eindruck jedoch nicht dauerhaft halten und schon bald dominiert die Süße den gesamten Geschmack. Gegen Ende ist es mir dann einfach zu süß, weshalb der der Bock von mir 3 Sterne bekommt.

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Hütt Helles

Bei der Hütt Brauerei im nordhessischen Baunatal hat sich in den letzten Monaten einiges verändert. Anfang September kündigte der bisherige Inhaber und Geschäftsführer Frank Bettenhäuser an, die Brauerei Ende Oktober mangels fehlender Nachfolge stillzulegen und veranlasste die Ausproduktion. Auf diese für viele doch überraschende Ankündigung folgte in der Region ein großer, auch medialer Aufschrei, was noch einmal zu neuen Verhandlungen über die Zukunft der Brauerei führte. Da sich aber auf Grund der doch recht angespannten Lage am deutschen Biermarkt auch danach kein Käufer fand, der die Brauerei mitsamt ihren 40 Mitarbeitern übernehmen und weiterführen wollte, kommt die Geschichte des Bierbrauens auf der Knallhütte nun definitiv zu ihrem Ende. Etwas positives haben die Verhandlungen aber dennoch bewirkt, den für das Bier, sowohl für Hütt, wie auch für das hessische Löwenbier, fand sich ein Interessent, welcher die Produktion der beiden Marken fortführen wird und somit bleibt ein wichtiges Stück nordhessisches Bierkultur und auch Identität erhalten. Die Schlossbrauerei Rheder, eine ebenfalls mittelständische Privatbrauerei aus dem nicht weit entfernten Brakel in Westfalen hat die Rezepte und Markenrechte der Biere erworben und wird dafür sorgen, das die Bierfans in der Region auch in Zukunft nicht auf ihr Hütt Bier verzichten müssen. In Erinnerung an diese Zeit werde ich nun das Helle Hüttbier verkosten, das auf einen Alkoholgehalt von 4,8% kommt.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ganz passablen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein nur leicht getreidiges, ansonsten recht geruchsneutrales Bier.

Zum Geschmack: Ich hab ein Bier, das auch geschmacklich eher mild ist. Es hat in der Gaumengegend etwas süßliche Noten, die dann hier und da auch präsent sind. Ansonsten bringt es geschmacklich in meinen Augen aber nicht so viel mit. Ich finde es mild, bis eher geschmacksarm. Ja es ist süßlich und hat eine leichet Hopfung am Gaumen, mehr bietet es aber nicht. Die Kohlensäure ist dafür recht gut dosiert und macht es süffig. Trotz dessen das es eher mild schmeckt, wirkt es aber nicht dünn oder wässrig.

Zum Fazit. Auch wenn es sich um ein doch eher mildes Helles handelt, kann ich nicht sagen, dass es sich hier um ein schlechtes bzw. schlecht gebrautes Bier handelt. Man kann es als Erfrischung sicherlich sehr gut trinken, nur ist es eben simpel und nicht komplex an Geschmacksaromen, was aber bei einem Bier auch einmal sein darf. 3 Sterne.

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Naabecker Dunkel

Im nächsten Biertest wird es etwas dunkler. Ich verkoste nämlich das Dunkle der Naabecker Brauerei aus der Oberpfalz. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,1%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, schwarzbraunes Bier. Es hat keinen wirklich besonderen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier zeigt einen kräftig röstigen Geruch in de Nase.

Zum Geschmack: Das Bier wirkt auf mich kräftig getreidg und etwas süßlich im Abgang. Den Körper des Bieres finde ich durchaus kräftig und es entfaltet sich ein leicht schokoladig süßliches Aroma im Abgang. Dies füllt auch durchaus ein wenig den Gaumen aus und ist wie ich finde dann aber eher ein wenig zurückhaltend. Die Kohlensäure prickelt ganz gut und macht das Bier auch bis zum Ende süffig. Im Abgang ist es leicht süß, es könnte aber geschmacklich noch etwas intensiver sein. Im Abgang macht sich dann eine brotige Süße breit, die auch etwas schokoladiges hat. Ich empfinde diese Süße aber als sehr angenehm und süffig. Auch ein wenig an Milchkaffee erinnert es, oder alternativ an Milchschokolade.

Zum Fazit: Von mir bekommt das Bier eine Wertung von 3 Sternen. Ein solides Dunkles, ich finde geschmacklich gibt es hier aber noch ausgereiftere und etwas weniger süßliche Biere.

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Stettfelder Bärentrunk

Ursprünglich eigens zu den Stettfelder Bärentagen gebraut, welche jedes Jahr am ersten Juliwochenende stattfinden, hat es der dazugehörige Bärentrunk inzwischen aber ins Stammsortiment der Adler Brauerei aus Stettfeld geschafft. Das schwarze Festbier kommt auf einen Alkoholgehalt von 5%.

Zur Optik Ein trübes, schwarzes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein etwas röstiger Geruch, der ansonsten noch eher nichtssagend ist.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier mit einem durchaus Kräftigen Geschmack, aber einem doch eher süßlichen, fast schon leicht zuckrigen Abgang. Im Körper ist es ein durchaus kräftiges Bier, das aber im Abgang schon ein wenig süß geraten ist. Gegen Ende ist das Bier nicht mehr so ganz süßlich und es wird etwas schokoladiger. Insgesamt ist das Mundgefühl nicht cremig, sondern durchaus auch ein wenig kantig. Jedoch ist dies nur im Antrunk der Fall, im Abgang hingegen ist es dann süßlich malzig mit aber schokoladiger Note und erinnert auch etwas an Milchkaffee. Gegen Ende wird das Bier dann aber besser. Es ist zwar immer noch etwa süß,l hat aber nicht mehr dieses zuckrige. Es hat durchaus auch Geschmack und im Abgang eine leichte Röstnote. Dazu kommt das schokoladige und auch etwas brotiges. ich gebed ier 3 bis knapp unter 4 sterne.

Zum Fazit: Knapp schafft dieses Bier bei mir keine 4 Sterne. Dafür ist es mir am Anfang einfach ein wenig zu süß/zuckrig. Das legt sich im weiteren Trinkverlauf, ich würde mir aber etwas mehr Würze/Röstnoten wünschen.

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Unertl Franz Xaver Unertl Helle Weisse

Zwei Brauereien ein Name? Das war lange bei den Unertls der Fall und diesem Fall besteht zwischen den beidem Brauereien auch eine familiäre Verbindunf. Als 2021 die ältere der beiden, nämlich jene in Mühldorf am Inn ihren Braubetrieb einstellt und die Produktion zur Aldersbacher Brauerei verlagerte, verklagte die noch bestehende Brauerei in Haag die andere wegen der Nutzung des Namens Unertl, woraufhin ihr dann die Markenrecht zugesprochen wurde. Der Name Unertl könne nicht von einer nicht mehr existierenden Brauerei verwendet werden war ihr Argument, dem auch das Gericht mit der Begründung das der Name Unertl für familiengeführte unabhängige Brautradition stehe folgte. Einige Biere des Mühldorfer Unertl Bier werden aber dennoch weiterhin in Aldersbach gebraut, nun aber unter anderem Namen und dem Aldersbacher Label. Die Franz Xaver Unertl Weisse wurde leider nicht übernommen, weshalb es sich beim folgenden Test eher um ein Relikt vergangener Tage handelt. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,9%.

Zur Optik: Ein naturtrübes, orange bis bernsteinfarbenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ein sehr hefiges Aroma, das aber auch eine ordentliche getreidige Komponente aufweist, aber auch etwas erdig wirkt.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck hat man ein Bier, das sehr erfrischend wirkt. Es wirkt auf mich relativ schlank in den ersten Schlucken und wird erst hintern raus etwas hefig. Auch schmeckt es auch ein leicht säuerlich und dann aber wieder hefig am Gaumen. Es bleibt auch im weiteren Trinkverlauf, vor allem im Antrunk ein wenig säuerlicher, was ich als durchaus erfrischend bezeichnen würde. Eine Banane ist nur leicht vorhanden.

Zum Fazit: Ein solides, aber nicht überragendes Weissbier. Das bekommt von mir 3 Sterne.

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Unser Bürgerbräu Braumeister Bier

Ganz im südöstlichsten Zipfel Deutschlands, im Berchtesgadener Land, befindet sich die Kurstadt Bad Reichenhall. Bekannt ist sie vor allem für ihre Salzbergwerke und das Reichenhaller Alpensalz. Aber auch für Bierliebhaber hat die Stadt mit der Reichenhaller Bürgerbräu etwas zu bieten. Wann genau die Brauerei gegründet wurde, ist umstritten. Galt lange das Jahr 1633 als Gründungsjahr, bezieht sich die Brauerei seit einiger Zeit auf die 1494 erstmals erwähnte Brauerei Aigner als direkten Vorgängerbetrieb und verwendet dementsprechend dieses Jahr als Gründungsjahr. Richtig fahrt nahm die Entwicklung der Brauerei jedoch erst im Jahre 1901 auf als August Röhm die zuvor noch Graßlbräu genannte Brauerei übernahm und sie in Bürgerbräu umbenannte. Schon damals war sie die einzige verbliebene Brauerei der Stadt. Unter Leitung der Familie Röhm setzte die Brauerei bewusst auf eine kontinuierliche Investition in neue Brautechnik und konnte so über die Jahre zu einer der größeren Brauereien der Region wachsen, die auch nicht unerhebliche Mengen an Bier ins Ausland exportiert. Heute führt mit Christoph Graschberger der Urenkel von August Röhm die Brauerei, die sich damit weiter in Familienhand befindet. Bekannt sind die Biere, die größtenteils unter dem Namen „Unser Bürgerbräu“ vertrieben werden, durch den sogenannten Bürgerbräu Kopf, der auf nahezu jedem Etikett zu finden ist und das Markenzeichen der Brauerei darstellt. Auch auf meinem heutigen Testbier, dem Braumeisterbier, lächelt mir dieser Mann mit dem markanten Schnauzbart entgegen. Stilistisch handelt es sich hier um ein Exportbier, das auf einen Alkoholgehalt von 5,4% kommt.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Das Bier riecht etwas brotig, ansonsten eher etwas geruchsneutral.

Zum Geschmack: Ich habe hier ein durchaus süffiges Bier, das im Abgang vor allem würzig erscheint und insgesamt einen durchaus kräftigen Körper hat. Insgesamt ist das Bier sehr lebendig und ich finde die Kohlensäure sogar etwas zu viel, sodass es die Geschmacksausbreitung etwas hemmt. Insgesamt ist das Bier durchaus süffig und hat einen würzigen, süßlichen Abgang. Ich finde es im Mundgefühl aber im Nachgang etwas schmierig und auch was den Trinkgenuss etwas stört.

Zum Fazit: Ein süffiges würzig-süßliches Exportbier. Mich stört aber das etwas schmierige Mundgefühl. Von mir gibt es für das Bier 3 Sterne.

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Ur Krostitzer Schwarzbier

Bei meinem nächsten Bier kann es im ersten Moment zu Verwirrungen kommen, denn es besteht hier durchaus eine potentielle Verwechslungsgefahr mit Deutschlands beliebtestem Schwarzbier. Ich verkoste heute nämlich nicht das Köstritzer, sondern das Krostizter Schwarzbier, welches nicht in Thüringen, sondern etwas östlicher im Großraum Leipzig in Sachsen gebraut wird. Seit der Wende ist die Brauerei Teil des Radeberger Konzerns beziehungsweise seiner Vorgänger und hat sich vor allem im Osten der Republik als Regionalmarke etabliert. Das hauseigene Schwarzbier kommt auf einen Alkoholgehalt von 4,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes schwarzes Bier mit etwas Braunstich. Es hat keinen besonders ausgeprägten Schaum.

Zum Geruch: Der Geruch ist recht unauffällig, wenn überhaupt etwas röstig.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck habe ich ein Bier mit einer durchaus getreidigen Note und einem dezent röstigen Abgang. Insgesamt wirkt mir der Körper aber sehr schlank und auch etwas wässrig. Es ist dabei ei im Körper eher schwächeres Bier und insgesamt finde ich die Röstnote einfach nicht wirklich stark genug ausgeprägt. Eine leichte Hopfenbittere gesellt sich hier noch am Gaumen hinzu. Durch die Röst- und Hopfennoten gestaltet sich der Nachgang etwas trocken im Hals.

Zum Fazit: Für meinen Geschmack ein etwas zu mildes Schwarzbier. Ab und an wird es einfach ein wenig zu wässrig auch wenn durchaus eine gewisse Röstaromatik am Gaumen vorhanden ist. Insgesamt eher durchschnittlich und daher gibt es eine Wertung von 3 Sternen.

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Obendorfer Edel Pils

Man nächster Biertest stammt wieder aus Franken. Trotz meiner inzwischen doch recht guten Kenntnis der hiesigen Brauereilandschaft hatte ich die im Test nun folgende Biermarke vorher noch nirgends gesehen und so war mir jene bis zu diesem Zeitpunkt auch völlig unbekannt. Als ich mich nun näher mit dem Bier beschäftigte, wurde mir auch schnell klar warum. Denn die zur Mark gehörende Brauerei Obendorfer braut schon seit dem Jahre 1997 nicht mehr selbst. Die Gebäude aber stehen noch und der dazu gehörende Gasthof ist auch nach wie vor in Betrieb. Gegründet wurde die Brauerei bereits im Jahre 1611 und kann nach Ihrem Ende nun auf eine fast 400 jährige Brauereigeschichte zurückblicken. Das Bier selbst wird seit dem Ende nun beim ebenfalls in Weismain ansässigen Püls Bräu gebraut, der übrigens letzten noch aktiven Brauerei vor Ort. Sortentechnisch gibt es heute nur noch das Pils, die Recherche zeigt aber, dass es früher durchaus auch noch andere Sorten des Obendorfer Bieres gab. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 5,1%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Leicht hopfig, etwas kräutig riecht es in der Nase.

Zum Geschmack: Ich habe ein Bier, dass durchaus am Gaumen eine gute Portion Hopfen aufweist, welche aber von einer malzigen Süße durchbrochen wird. Es wird immer begleitet von einer leichten Malzsüße, denoch lässt sich der Hopfen von dieser nicht verdrängen. Im Körper ist das Bier schlank und die Kohlensäure ist für meinen Geschmack recht gut dosiert. Insgesamt ist die Hopfung ok, lässt aber noch einer gewissen Zeit doch stark nach. Aber auch die zunächst etwas störende Malzsüße pendelt sich ein.

Zum Fazit: Ein solides Pils, das nicht so billig schmeckt wie das Etikett aussieht. Ob es wirklich nach dem Originalrezept gebraut wird, oder einfach nur um Überkapazitäten zu vermarkten weiß ich nicht. Man kann es aber trinken, auch wenn es kein Highlight ist. 3 Sterne.

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Schmitt Bräu Hausbräu

Wenn eine Brauerei schließt und ihren Braubetrieb einstellt ist das immer irgendwie ein bisschen schade. Jedoch muss das nicht immer das für alle Zeiten endgültige Ende der Brautradition bedeuten, wie nun mein folgender Biertest zeigt. Die traditionsreiche Brauerei Schmitt aus Scheßlitz in Oberfranken hat den Braubetrieb eigentlich im Jahr 2000 eingestellt. Gasthof und Getränkemarkt wurden aber von der Inhaberfamilie Schmitt weitergeführt und werden bis heute betrieben. Auch das Schmitt Bier gab es weiterhin, jedoch wurde es im Lohnbrauverfahren von einer anderen Brauerei hergestellt. Im Jahre 2024 entschloss man sich jedoch die Brautätigkeiten wieder aufzunehmen und so kann ich nun mein erstes Bier aus dem Hause Schmitt verköstigen, welches passender Weise auch noch Hausbräu heißt. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 4,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Ich habe insgesamt einen eher süßlichen, malzigen Geruch.

Zum Geschmack: Ich habe ein süffiges würzig malziges Bier mit einem süßmalzigen Abgang, der auch im Mund schön bestehen bliebt. Man hat etwas Honignten, aber auch etwas leicht karamelliges. Der Körper des Bieres gestaltet sich insgesamt als schlank und im Abgang kommt dann eine leichte Malzsüße durch, die auch etwas karamellig bleibt. Es hat durchaus auch eine gewisse Würze am Gaumen, die sich nicht abstreiten lässt. Insgesamt ist die Kohlensäure im Bier durchaus präsent und für den Alkoholgehalt hat das Bier durchaus auch einen präsenten Körper. Im Abgang ist es leicht karamellig malzsüßlich. Mir ist es aber irgendwie ein wenig zu süßlich.

Zum Fazit: Ein eher leichteres Bier mit dem Hang in meinen Augen etwas zu süßlich zu sein. Ich gebe ihm 3 Sterne.

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Haller Löwenbräu Mohrenköpfle Hefeweizen

Das Schwäbisch Hällische Landschwein bzw. dessen Fleisch gelten heutzutage als auch über die Region hinaus bekannte Delikatesse. Dies ist in so fern bemerkenswert, als dass die Rasse in den 70er Jahren als fast ausgestorben galt. Durch das Engagement einiger Züchter konnte sie aber wieder etabliert werden und das Fleisch dieser Schweine genießt heutzutage, auch in der Spitzengastronomie, einen sehr guten Ruf. Umgangssprachlich werden diese Tiere wegen ihres Aussehens auch Mohrenköpfle genannt und die in Schwäbisch Hall ansässige Löwenbrauerei hat ihm sogar zwei Biere gewidmet. Ich teste heute davon das Weizen, welches einen Weizenmalzanteil von über 60% haben soll. Darüber hinaus werden auch Röstmalze verwendet. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,2%.

Zur Optik: Ein bernsteinfarbenes, naturtrübes Bier. Der Schaum ist wirklich in Ordnung.

Zum Geruch: Es ist sehr hefig und auf der anderen Seite aber auch fruchtig. Es riecht nach einem sehr ausgereiften Fruchtmix wie ich finde.

Zum Geschmack: Auch hier ein sehr vollmundiges, geschmacksintensives Weizenbier bei dem vor allem der getreidige, weizige Geschmack im Vordergrund steht und sich im Abgang eine schöne Banane zeigt. Im Abgang ist es aber auch ein wenig zu schlammig bzw. hefig hier könnte etwas mehr Würze hilfreich sein. Die Fruchtnoten wirken sehr ausgereift und neben Banane hat man auch ein wenig Pflaume im Geschmack. Die Kohlensäure wirkt durchaus spritzig und inesgesam empfinde ich das Bier als gut ausbalanciert.

Zum Fazit: Von mir bekommt das Bier eine Wertung von 4 Sternen. Ich finde man hat ein gut ausbalanciertes Weizenbier, das durchaus auch etwas spritzig ist und vor allem süffig. Für meinen Geschmack könnte es aber durchaus noch etwas mehr Hopfenwürze vertragen.