Ganz im südöstlichsten Zipfel Deutschlands, im Berchtesgadener Land, befindet sich die Kurstadt Bad Reichenhall. Bekannt ist sie vor allem für ihre Salzbergwerke und das Reichenhaller Alpensalz. Aber auch für Bierliebhaber hat die Stadt mit der Reichenhaller Bürgerbräu etwas zu bieten. Wann genau die Brauerei gegründet wurde, ist umstritten. Galt lange das Jahr 1633 als Gründungsjahr, bezieht sich die Brauerei seit einiger Zeit auf die 1494 erstmals erwähnte Brauerei Aigner als direkten Vorgängerbetrieb und verwendet dementsprechend dieses Jahr als Gründungsjahr. Richtig fahrt nahm die Entwicklung der Brauerei jedoch erst im Jahre 1901 auf als August Röhm die zuvor noch Graßlbräu genannte Brauerei übernahm und sie in Bürgerbräu umbenannte. Schon damals war sie die einzige verbliebene Brauerei der Stadt. Unter Leitung der Familie Röhm setzte die Brauerei bewusst auf eine kontinuierliche Investition in neue Brautechnik und konnte so über die Jahre zu einer der größeren Brauereien der Region wachsen, die auch nicht unerhebliche Mengen an Bier ins Ausland exportiert. Heute führt mit Christoph Graschberger der Urenkel von August Röhm die Brauerei, die sich damit weiter in Familienhand befindet. Bekannt sind die Biere, die größtenteils unter dem Namen „Unser Bürgerbräu“ vertrieben werden, durch den sogenannten Bürgerbräu Kopf, der auf nahezu jedem Etikett zu finden ist und das Markenzeichen der Brauerei darstellt. Auch auf meinem heutigen Testbier, dem Braumeisterbier, lächelt mir dieser Mann mit dem markanten Schnauzbart entgegen. Stilistisch handelt es sich hier um ein Exportbier, das auf einen Alkoholgehalt von 5,4% kommt.
Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.
Zum Geruch: Das Bier riecht etwas brotig, ansonsten eher etwas geruchsneutral.
Zum Geschmack: Ich habe hier ein durchaus süffiges Bier, das im Abgang vor allem würzig erscheint und insgesamt einen durchaus kräftigen Körper hat. Insgesamt ist das Bier sehr lebendig und ich finde die Kohlensäure sogar etwas zu viel, sodass es die Geschmacksausbreitung etwas hemmt. Insgesamt ist das Bier durchaus süffig und hat einen würzigen, süßlichen Abgang. Ich finde es im Mundgefühl aber im Nachgang etwas schmierig und auch was den Trinkgenuss etwas stört.
Zum Fazit: Ein süffiges würzig-süßliches Exportbier. Mich stört aber das etwas schmierige Mundgefühl. Von mir gibt es für das Bier 3 Sterne.