Nürnberg, einst ein stolze und unabhängige Stadt die durch Handel reich geworden ist. Eines der wichtigsten Produkte mit denen Nürnberg handelte war aber eben Bier und darum wird dies heute thematisiert. Von den einst vielen großen und kleine Brauereien ist heute durch viel Fusionen und übernahmen nur noch die Tucher Brauerei übrig. Vor allem die Konzentrationen rund um die gehasste Patrizier Bräu haben der vielfältigen Bierkultur in Nürnberg und Umgebung den Todesstoß verpasst und bis auf Tucher alle anderen größeren Brauereien aufgekauft. Da aber später auch die Patrizier Bräu sich gerade durch ihren schlechte Ruf nicht etablierten konnten wurde diese in den 90er Jahren von Tucher geschluckt. Tucher ist heute die letzte Großbrauerei in Nürnberg/Fürth. Sie liegt genau an der Stadtgrenze von Nürnberg und Fürth und versucht sich in den letzten Jahren vermehrt der Tradition beider Städte zu bediene. Heute zum Radeberger Konzern gehörend, hat Tucher in den letzten Jahren eine Vielzahl alter Nürnberger und Fürther Marken wiederbelebt, z. B. Grüner und Lederer, und somit wenigstens ein bisschen Brautardition zurückgebracht. Ein Produkt dieser massiven Rückbesinnung auf die Wurzeln ist auch unser heutiges Testbier. Bei unserem Bier handelt es sich um das Aecht Nürnberger Kellerbier, ein angeblich typisch fränkisches Kellerbier wie es auch früher in Nürnberg oft vertreten war. Mal schauen ob das neue Kellerbier an genau diese Traditionen anknüpfen kann.
Zur Optik: Trübes Bier, aber nicht extrem trüb. Es hat eine helle leicht orangene Farbe. Der weiße Schaum ist ca. einen Zentimeter breit.
Zum Geruch: Sehr starker hefiger und carameliger Geruch. Leicht süßlich/malzige Noten tummeln sich mit einem feine Hauch leicht säuerlicher Töne. Die hefigen Noten sind leicht fruchtig und haben einen Hauch von Banane und Wildbeeren.
Zum Geschmack: Ganz komischer Geschmack der Antrunk hat hefige Noten und eine Kohlensäure die an der Zungenspitze prickeln. Der Mittelteil hat nicht wirklich Geschmack und ist leicht wässrig , bevor im Abgang die hefigen Töne eintreten. Diese hefige Noten haben etwas von einem Plätzchenteig. Diese machen sich am Gaumendach breit und gehen dann mit leicht unpassenden bitteren Noten den Rachen hinunter. Das ganze wirkt aber auch leider ein bisschen seifig. Die malzigen Noten haben ein sehr feinen Caramelligen Charakter. Den ganzen Geschmack begleitet eine Honignote, die sich von Antrunk bis in den Abgang zieht. Diese entsprechen aber eher einem wilden Waldhonig als einem klaren Industriehonig.
Zum Fazit: Dieses Bier ist ganz ok, aber man merkt ihm an das es aus einer Großbrauerei stammt es fehlt einfach noch etwas typisches eigenes, das ihn von vergleichbaren unterschiedet. Es ist bei weitem nicht schlecht aber auch nicht vollkommen ausbalanciert. ich vergebe hier für 3 Sterne.