In Linz, der drittgrößten Stadt in Österreich gab es über dreißig Jahre kein eigenes Bier mehr, geschweigen den eine eigene Brauerei. Dies änderte sich zum Glück 2017 als die Brau Union auf Initiative von Martin Simon das Linzer Bier wieder aufleben lies, welches sich möglichst am Originalrezept von 1921 orientieren sollte. Das Linzer ist als Bier keine Neuerscheinung, sondern vielmehr das Comeback eines einst nicht nur in Linz sondern in ganz Ober- aber auch Niederösterreich weit verbreiteten und äußerst beliebten Bieres. Linzer Bier ist also eine Marke, an die sicherlich auch der ein oder andere ältere Biertrinker durchaus noch Erinnerungen hat. Der Ursprung des Linzer Bieres, auf die sich auch die Neuauflage bezieht, liegt im Jahre 1638. Richtig fahrt nahm das Linzer Bier jedoch erst im Jahre 1854 auf, als Josef Poschacher eine 1836 von Franz Lehner gegründete Brauerei übernahm. Die Poschacher Brauerei war es dann auch, die den Namen Linzer Bier große machte. Um weiter wachsen zu können, war die Brauerei 1921 Teil der Gründung der Braubank AG, einem Zusammenschluss mehrerer großer Österreichischer Brauereien, welcher als Vorläufer der heutigen BrauUnion anzusehen ist. Auch innerhalb der Stadt vereinigte man sich im Jahre 1921 mit dem Lokalkonkurrenten Linzer Aktien Brauerei, was die Geburt der Marke Linzer Bier bedeutete. 1981 kommt dann für viele überraschend das Ende der Brauerei, als die BrauUnion den Standort Linz stilllegte. Mit Schließung des Braubetriebs wurde auch die Produktion des Linzer Bieres eingestellt und die beliebte Marke verschwand. 2017 also das Comeback, seit 2022 sogar wieder mit eigener kleiner Brauerei im ehemaligen Kraftwerk der Tabakfabrik Linz. Da die Brauerei recht klein ist, werden dort nur die Spezialitätenbiere des Linzer Bieres gebraut, von denen es immer wieder Neue gibt. Das Linzer Original hingegen, wird wegen der großen Nachfrage größtenteils in der Brauerei Zipf gebraut. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,2%.
Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen sehr ordentlichen weißen Schaum.
Zum Geruch: Ein brotig getreidiges Bier, das in der Nase ansonsten nicht so viel hergibt.
Zum Geschmack: Ich habe ein würziges Bier mit einem leicht herben Abgang. Es ist aber insgesamt betrachtet ein, wie ich finde, recht unspektakuläres Bier, das eine durchaus wahrnehmbare Hopfennote hat, ansonsten aber einen schlanken Körper und nicht arg viel an Geschmacksvariation bietet. Eine leichte Malzsüße hat man, diese ist aber eher dezent gehalten. Die Kohlensäure ist ganz gut dosiert und so ist das Bier wenigstens recht süffig.
Zum Fazit: Viel gibt es zu diesem Bier nicht zu sagen. Es ist durchaus würzig/hopfig, ich finde es im Körper aber eher leicht und vor allem das Malz ist mir doch ein wenig zu zurückhaltend im Geschmack für ein Lagerbier. Von mir gibt das eine Wertung von 3 Sternen. Man kann es durchaus trinken, es ist jetzt nicht eklig oder ungenießbar, aber auch recht unspektakulär.