Wer denkt, dass es nach dem Niedergang der Dortmunder Bierindustrie in der Stadt nur noch Einheitsindustriebier gibt, welches alles aus der selben Brauerei stammt der irrt gewaltig. Denn mit dem Bergmann Bier wurde im Jahre 2007 eine alte Dortmunder Biermarke wieder zu neuem Leben erweckt.
Auch die ursprüngliche Bergmann Brauerei fiel dem Konzentrationsprozess im Ruhrgebiet zum Opfer und wurde 1971 von der ebenfalls in Dortmund ansässigen Ritter Brauerei übernommen, die den Betrieb umgehend im Jahre 1972 stillelegte. Damit endete die 1796 von Wilhelm Bergmann begründete Tradition des Bergmann Bieres vorerst. Nachdem die Markenrechte an Bergmann Bier im Jahre 2003 aufgegeben wurden, nutzte der Dortmunder Thomas Raphael die Gelegenheit und erwarb diese im Jahre 2005 für gerade einmal 300 Euro, als er diese zufällig in einer Online Markendatenbank entdeckte. Anschließend begann er ab dem Jahre 2007 damit, die Marke wieder zu reaktivieren und brachte erste Flaschen des neuen Bergmann Exports auf den Markt. Anfangs wurden diese noch von der Brauerei Bosch aus dem Wittgensteiner Land gebraut, ehe er mit wachsendem Erfolg nach und nach begann eigene Braustätten aufzubauen. Seit 2017 braut man nun in einer eigenen Brauerei in Phönix West und hat inzwischen nicht nur in Dortmund viele Fans, denn es gibt wohl kaum einen besseren Markennamen für Bier aus dem Ruhrgebiet als Bergmann. Darum wirbt die Brauerei auch bewusst mit dem Slogan „Harte Arbeit ehrlicher Lohn“. Starten möchte ich aber nicht mit dem Klassiker sondern mit dem Bergmann Spezial, eine Art Rotbier, das einen Alkoholgehalt von 5% hat.
Zur Optik: Ein klar filtriertes, rotbraunes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.
Zum Geruch: Ein durchaus etwas röstiges Aroma das sich hier in der Nase zeigt.
Zum Geschmack: Ein Geschmacklich durchaus erfrischendes Bier. Es ist etwas röstig und leicht karamellig im Abgang. Die Stärke des Körpers würde ich im Mittelbereich zwischen stark und eher schwach einordnen. Mit hat im Abgang definitiv eine leichte Röstaromatik, wenn auch nicht zu stark ausgeprägt, insgesamt finde ich das Bier aber eher etwas zurückhaltend und fast ein bisschen zu mild. Die Kohlensäure ist insgesamt ganz gut dosiert und verlieht dem Bier eine prickelnde erfrischende Wirkung. Die röstigen Noten sind definitiv wahrnehmbar klingen aber nur leicht an. Auch die Würze des Hopfens trägt zum Geschmack bei, ist hier aber nicht hervorstechend.
Zum Fazit: Inesgatm hätte ich mir einfach ein intensiveres Geschmackserlebnis erwartet. Mir ist das Bier eine Spur zu mild. Dennoch ein wirklich gut zu trinkendes Bier mit guten Ansätzen. Das gibt 3 Sterne.