Wenn man getränketechnisch an Mainz denkt kommt einem wohl zuallererst der Wein in den Sinn, was durch die Lage von Mainz am Rhein wohl selbsterklärend ist. Doch Mainz war bis in die 1980er Jahre hinein vor allem auch eine Bierstadt. Schöfferhofer Weizen zum Beispiel stammt von einer ehemals in Mainz ansässigen Brauerei. Auch die Mainzer Aktien Brauerei prägte lange das Gesicht der Stadt und war zwischenzeitlich eine der größten Brauereien Westdeutschlands. Nach ihrer Schließung im Jahre 1982 ist die Biergeschichte von Mainz ein wenig eingeschlafen. Im Zuge des Aufkommens von Craftbier hat sich in den letzten Jahren aber wieder eine Mainzer Bierszene entwickelt, welche auch neue Brauereien hervorgebracht hat. Einer dieser Brauereien ist Eulchen Bier, die ihren Sitz auf dem Kästrich hat, jenem höher gelegen Stadtteil auf dem sich auch die Mainzer Aktien Brauerei befand und deren Spuren dort teilweise immer noch sichtbar sind. Gegründet wurde Eulchen im Jahre 2013 von zwei Studenten und hat mit seinem dazugehörigen Brauereiausschank mittlerweile seinen festen Platz in der Mainzer Bierszene. Die Sorten sind hierbei meist sehr traditionell gehalten, auch wenn es ab und zu mal ein IPA oder ähnliches gibt. Darum wird es in diesem Test ein Märzen geben, das auf einen Alkoholgehalt von 5,4% kommt.
Zur Optik: Ein naturtrübes, rot bis kupferfarbenes Bier. Es hat keinen so besonderen Schaum.
Zum Geruch: Ein intensiv brotiges und karamelliges Aroma habe ich in der Nase. Dazu kommt eine leicht beerige Nuance.
Zum Geschmack: Ich habe ein Bier mit durchaus kräftigem Malzkörper und einer leicht karamelligen Aromatik zum Abgang hin. Es ist ein Bier, das im Körper durchaus kräftig wirkt, aber einen etwas komischen Nachgang hat, der mir zu süß ausfällt. Es könnte so insgesamt durchaus noch etwas mehr karamellige Noten haben, denn so wirkt es auch etwas dünn.
Zum Fazit: Ein solides Märzen, welches aber auch seine Schwächen hat. Dennoch ein ganz solides Bier das mir 3 Sterne wert ist.