Von der den Toren von Dresden, direkt an der Elbe liegt der ehemalige Bischofssitz Meißen. Von der in der Stadt ansässigen Brauerei Schwerter verkoste ich nun zum ersten Mal ein Bier. Urkundlich erwähnt wurde der Vorläufer der heutigen Brauerei erstmals im Jahre 1460, als Meißener Brauhaus. Daher wirbt die Brauerei heute auch mit dem Slogan als Sachsens älteste Privatbrauerei. Dieses erste Meißener Brauhaus, heute als reines Wohnhaus genutzt, steht übrigens immer noch in der sehenswerten, gut erhaltenen Altstadt Meißens. Bis zum Jahre 1868 befindet sich das Brauhaus in Besitz der Stadt und wird bisweilen genossenschaftlich von verschiedenen Meißener Bürgern betrieben oder verpachtet. Dann allerdings entschließt sich die Stadt zum Verkauf und Christian Bahrmann erwirbt Haus und Braurecht. Bald aber wird es in der Innenstadt zu eng und die Söhne Bahrmanns, eröffnen außerhalb der Altstadt die Unionsbrauerei Meißen, die bald in die Schwerter Brauerei Meißen AG umfirmiert wird. Ab 1972 wurde die Brauerei dann verstaatlicht und in das Getränkekombinat Meißen eingegliedert. Im Jahre 1990 erfolgte dann die Reprivatisierung durch die ehemaligen Besitzer, jedoch wird die Brauerei nach einer Insolvenz im Jahre 2009 von Eric Schäffer gekauft, der sie seither als Privatbrauerei weiterführt. Aus dem Sortiment verkoste ich heute das Urhell, das auf einen Alkoholgehalt von 4,8% kommt.
Zur Optik: Ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat einen ganz ordentlichen weißen Schaum.
Zum Geruch: Ein leicht getreidiges Aroma, ansonsten ist es eher nichtssagend und etwas keksig.
Zum Geschmack: Man hat ein Bier, mit einem etwas süßlichen Abgang und auch einem malzig süßlichen Mundgefühl. Es ist ein Bier, das süffig schmeckt, eine milden Malzüße im Geschmack hat, ohne das diese aber zu aufdringlich ist oder im Geschmack zu dominant. Eine ganz ganz leicht Hopfenherbe kommt noch am Gaumen hinzu. Im Abgang und vor allem im Nachgang zeigt sich zudem eine leichte Säure, die auch eine gewisses Zitrusaroma hat.
Zum Fazit: Ein solides Helles. Es könnte für mich noch etwas mehr Geschmack haben. Ich will damit keines Falls sagen, das das Bier wässrig ist, aber ich finde etwas mehr, vor allem vom Malzaroma würde dem Bier nicht schaden. Von mir gibt es aber dennoch gute 3, fast schon 4 Sterne.