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Wicküler Pilsener

Das Wicküler Pilsener ist eine absolute Kultmarke, die lange im Billigsegment ein Schattendasein fristete. Nun hat die Marke aber ein Relaunch erhalten und wurde unter anderem mit neuen Etiketten versehen. Auch das charakteristische Logo mit den 3 Musketieren wurde überarbeitet.

Die Geschichte des Bieres reicht zurück bis ins Jahre 1845, als Franz Ferdinand Wicküler erstmals im heute zu Wuppertal gehörenden Elberfeld eine Brauerei betrieb. Der eigentliche Startschuss für die Wicküler Brauerei und das Pilsener erfolgte im Jahre 1887, als der Sohn Franz Joseph Wicküler den Betrieb in die Wicküler Brauerei AG umwandelt und erstmal Pilsbiere braut. Durch die Fusion mit der Küppers Brauerei war die Brauerei auch für die Produktion des gleichnamigen Kölschbieres verantwortlich und baut hierzu extra eine Brauerei in Köln auf. Ab Ende der 1980er Jahre begann jedoch der Niedergang der Brauerei. Nachdem man zuvor bereits selbst einige lokale Konkurrenten übernommen hatte, wurde die Brauerei zunächst wieder in eine Privatbrauerei umgewandelt, jedoch verkaufte die Familie Werhahn ihre Mehrheitsanteile an der Brauerei im Jahre 1992 an die niederländische Grolsch Brauerei. Dies führte dazu das, die Produktion des Wicküler Bieres von Wuppertal ins Zweigwerk nach Köln verlagert wurde. Nachdem Grolsch Wicküler 1994 an Brau und Brunnen, welches später von der Radeberger Gruppe übernommen wurde, verkauft hatte, wurde die Produktion von Wicküler nach Dortmund verlagert. Bei der Dortmunder Actien Brauerei wird das Bier auch heute noch gebraut und ist somit Teil von Deutschlands größtem Brauereikonzern, der Radeberger Gruppe. Inzwischen wurden auch die Verwaltung und sämtliche andere Tätigkeiten am Standort Wuppertal eingestellt und die ehemaligen Brauereigebäude werden heute als Einkaufs- und Fachmarktzentrum genutzt. Der Alkoholgehalt des Bieres liegt bei 4,8%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier mit einer sehr üppig ausfallenden Schaumhaube.

Zum Geruch: Das Bier reicht durchaus hopfig, jedoch wirkt der Hopfen etwas künstlich in Richtung Hopfenextrakt.

Zum Geschmack: Der erste Schluck ist durchaus bitter und man hat eine gute Hopfenblume am Gaumen. Dennoch hat es auch einen durchaus süßlichen Malzkörper. Der Antrunk prickelt ganz gut und das Bier hat auch eine gute Hopfenherbe die auch leicht blumig ist. Mir wirkt die Hopfenbittere aber eine Spur zu künstlich und vor allem im weiteren Trinkverlauf wird es etwas zu sehr von diesem Geschmack beherrscht, der auch leicht metallisch schmeckt. Insgesamt ist das Bier aber ausgewogen und Hopfen und Malz sind gut ausbalanciert. Denn neben der deutliche Hopfennote macht sich auch etwas getreidges im Nachgang im Mundraum breit und ergänzt die Hopfenbittere ganz gut.

Zum Fazit: Ein solides Pils, das auf jeden Fall eine gute Portion Hopfen am Gaumen spüren lässt. Der Hopfen ist zu beginn sogar noch etwas blumig, jedoch wirkt mir das Bier im weiteren Trinkverlauf zu eindimensional, nur auf eine etwas künstliche Bittere zentriert. Dennoch ist es nicht zu Bitter. Von mir gibt es für das Pils 3 Sterne. Kann man machen, man sollte es aber schnell trinken und im Gegensatz zu anderen Industriebieren hat es durchaus Geschmack.

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