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Sternburg Export

Wenn man so will, ist die Marke Sternburg das Oettinger des Ostens, zumindest wenn man betrachtet in welchem Preissegment sich die Marke bewegt. Als premium Marke unter den Billigbieren hat sie immerhin eine eigene Brauerei und Historie und hebt sich so von den Eigenmarken der Discounter ab. Eine weitere Parallele zu Oettinger. Die Ursprünge der Brauerei gehen zurück auf Maximilian Freiherr Speck von Sternburg, der 1822 das Rittergut Lützschena mit dazugehörigem Brauhaus erwarb. Im Laufe der Jahre wuchs die Brauerei immer mehr und als Lützschena nach dem 2. Weltkrieg ins benachbarte Leipzig eingegliedert wurde, fand sich auch die verstaatlichte Brauerei im VEB Getränkekombinat Leipzig wieder. In der DDR war das Sternburg, oder Sterni wie es seine Fans nennen, ein sehr beliebtes Bier, jedoch überstand die Brauerei in Lützschena die Wende und die Privatisierung der DDR-Wirtschaft nicht. Als das Brauhaus nach der Wiedervereinigung von der Brau und Brunnen AG übernommen wurde, wurde sie fast ein Jahr später geschlossen und die Produktion des Sternburg Bieres ins ebenfalls zum Konzern gehörende Leipziger Brauhaus im Stadtteil Rednitz verlagert. Im Jahre 2006 wurde sie wiederum von der Radeberger Gruppe übernommen, zu der sie bis heute gehört. Sternburg erfreute sich trotz der Schließung immer steigender Beliebtheit im Osten und ist heut dort das meistgetrunkene Bier. Diese Beliebtheit führte kurioserweise dazu, das das Leipziger Brauhaus ihre eigene Marke Reudnitzer im Jahre 2012 einstellte und seither nur noch Sternburg Bier braut. Somit ist die Reudnitzer Brauerei inzwischen eigentlich zur Sternburg Brauerei geworden. Beliebteste Sorte im Sterni Sortiment ist das Export, was ich heute auch verkosten möchte. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,2%.

Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Es hat eine ordentlichen weißen Schaum.

Zum Geruch: Es ist leicht süßlich mit einer gewissen schrotigen Note in der Nase.

Zum Geschmack: Im ersten Eindruck habe ich ein Bier, bei dem getreidige Noten im Vordergrund stehen. Der Hopfen ist auch da, aber man hat einen wie ich finde einen leicht metallischen Beigeschmack. Die Kohlensäure ist in diesem Bier etwas kratzig. Das malzige ist vorhanden, ist mir aber zu dominant und nicht komplett ausgewogen. Dennoch hat das Biere einen akzeptablen Malzkörper der im Abgang von einer dezenten Hopfenbittere begleitet wird.

Zum Fazit: Das Bier ist sicherlich nicht das Gelbe vom Ei, aber absolut in Ordnung. In Anbetracht des Preises stimmt hier auch absolut das Preis-Leistungsverhältnis. Dennoch hat es auch auch seine Schwächen und ist mir etwas zu metallisch und unausgewogen. Man kann es aber trinken. Ich gebe dem Bier 3 Sterne.

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