Im nächsten Biertest habe ich ein Bier aus Frankreich, wobei genauer gesagt auch viel deutsches in ihm steckt. Die Rede ist vom Kanterbräu, einer Marke mit reichhaltiger Geschichte, die zuletzt im untersten Preissegment verschwand und der speziell in Frankreich auch der Ruf eines Billigbieres nachhängt. Seine Geschichte beginnt im Jahre 1936 in der Brasserie des Charmes in Lothrigen. Dei Brauerei schloss damals einen Handelsvertrag mit dem deutschen Hans Kanter, um den deutschen Markt zu erschließen. In diesem Zusammenhang wurde in Anlehnung an Kanter die Marke Kanterbräu kreiert. Das Bier fand jedoch vor allem auf dem französischen Markt reisenden Absatz, konnte jedoch nicht die Übernahme und anschließende Schließung der Brasserie des Charmes im Jahre 1971 verhindern. Fortan wurde Kanterbräu bei der in Nancy ansässigen Brasserie de Champigneulles gebraut. Nachdem diese mit der Brasserie Kronenbourg fusionierte, wurde das Bier fortan dort im Elsass gebraut. Dort wird das Bier bis heute gebraut, als ein helles Lagerbier mit einem Alkoholgehalt von 4,2%.
Zur Optik: Ein klar filtriertes, hellgolenes Bier. Es hat einen ordentlichen weißen Schaum.
Zum Geruch: Ein getreidiger und süßlicher Geruch, den ich hier in der Nase habe.
Zum Geschmack: Ein recht geschmackneutrales Bier. Es hat im Abgang süßliche Noten, die ein wenig an Honig erinnern. Es hat einen ordentlichen Kohelnsäuregrad der am Gaumen im Abgang sehr prickelt. Auch im weiteren Trinkverlauf hat es eine leichte Säure. Dazu ist es immer noch recht unspektakulär.
Zum Fazit: Ich habe hier ein wirklich sehr nichtssagendes, absolut unscheinbares Bier. Das zwar ein wenig prickelt, dabei aber schon fast an Sprudel erinnert. Ich gebe dem Bier 2 Sterne.