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Timisoreana

Für den folgenden Biertest entführe ich euch heute in den Westen Rumäniens in die Stadt Timisoara. Zunächst einmal gilt ein großer Dank meinem treuen Bierspender, der mir dieses Bier mitgebracht hat. Historisch war die Stadt durch die Zugehörigkeit zur Österreichisch Ungarischen Doppelmonarchie bis zum Ende des 1. Weltkriegs ein hauptsächlich durch die ungarische und deutsche Bevölkerung geprägtes Gebiet. Erst als sie danach Rumänien zugesprochen wurde erhöhte sich sukzessive der Anteil der rumänischen Bevölkerung der Stadt. Jedoch gibt es auch heute noch eine große Anzahl an Deutschen, Ungarischen und Serbischen Minderheiten in der Stadt. Durch seine Historie und die Lage der Stadt im Dreiländereck Serbien, Ungarn, Rumänien ist die Kultur der Stadt sehr vielfältig und von verschiedensten Einflüssen geprägt. Durch den deutschen Einfluss ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt über eine lange Biergeschichte verfügt und die Brauerei Timisoara die älteste des Landes ist. Bereits im Jahre 1718 wurde die Brauerei zum ersten Male erwähnt und im Jahre 1727 privatisiert. Nach mehreren öffentlichen und privaten Besitzerwechseln wurde der Betrieb im Zuge der kommunistischen Herrschaft in Rumänien im Jahre 1948 in einen Staatsbetrieb umgewandelt. Im Jahre 1995 wurde der Betrieb reprivatisiert und ist heute ein Teil der Ursus Gruppe, die wiederum bis 2017 Teil von SabMiller war und nach dessen Fusionierung mit InBev von der Japanischen Brauerei Asahi übernommen wurde. Das Bier das heute in Timisoara gebraut wird hört auf den Namen Timisoreana, ist ein helles Lagerbier und hat einen Alkoholgehalt von 5%.

Zur Optik: ein klar filtriertes, goldenes Bier. Es hat keinen besonderen Schaum.

Zum Geruch: Ein etwas getreidiges Aroma mit brotigem Touch, bei dem man aber sonst wenig riecht.

Zum Geschmack: Es ist ein Lagerbier, das durchaus erfrischend wirkt. Es ist etwas zuckrig und eventuell etwas zu süß, hat aber einen guten Abgang. Es fehlt etwas die Kohlensäure und der Hopfen. Der Mittelteil und der Abgang sind ganz angenehm, der Nachgang aber irgendwie komisch süßlich und hat etwas von Mais oder auch etwas leicht sirupartiges und wirkt etwas zu süß.

Zum Fazit: Ein nicht wirklich gutes Bier, das mir vor allem viel zu süß ausfällt. Daher kann ich ihm auch nur eine Wertung von 2 Sternen vergeben. Schade eigentlich bei dieser bewegten Historie.

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