Im heutigen Biertest möchte ich mal wieder in der Gegend bleiben und darum wird heute ein Bier der Schönbuch Brauerei aus Böblingen vorgestellt. Ein lustiger Fact zum Böblinger Brauunternehmen ist, das die Geschicke der Brauerei ebenfalls in Händen der Familie Dinkelacker liegen, allerdings nicht jener, die die bekannte Stuttgarter Brauerei Dinkelackerleitet. Die Brauerei ist nämlich etwas älter als ihr Stuttgarter Pendant, denn sie wurde schon 1823 gegründet. Man könnte jetzt sagen, sie ist so etwas wie das Stammhaus der Brauerfamilie Dinkelacker, denn ein gewisser Christian Dinkelacker verlies das Unternehm 1873 und sein Sohn Carl begründete dann 1888 die Stuttgarter Brauerei, deren Erfolgsgeschichte eine Geschichte für sich ist. Trotz ihrer Verwandtschaft sind beide Brauereien unabhängig voneinander agierende Familienbetriebe, die geschäftlich nicht zusammengehören. Die Schönbuchbräu hat in den letzten Jahren neben ihrem Standardsortiment kontinuierlich immer wieder Spezialbiere wie Pale Ales oder auch fassgereifte Böcke herausgebracht und damit auf die zunehmende Nachfrage nach Spezialbieren reagiert. Insgesamt dürfte im Sortiment der Böblinger so ziemlich jeder Bierliebhaber ein Bier finden, welches seinen Vorstellungen entspricht. Im heutigen Test möchte ich es aber ganz klassisch halten und verkoste mit dem UrEdel ein klassisches helles Lagerbier, welches sich mit 4,8% auch Alkoholtechnisch in diese Kategorie einsortiert.
Zur Optik: Klar filtriertes, hellgoldenes Bier. Der Schaum ist in Ordnung.
Zum Geruch: Schönes, brotiges Aroma. Hier erkennt man sofort, dass das Malz dominant ist.
Zum Geschmack: Herb getreidiges Bier mit einem sehr würzigen Grundton. Jedoch macht sich im Bier aber auch ein wässriges Aroma, vor allem im Nachgang breit. Es ist aber ein sehr süffiges Bier, welches eine schöne, leicht süßliche Note aufweist, die fast schon ins karamellige geht. Gleichzeitig gelingt dem Bier auch das Kunststück, nicht zu süß zu sein. Es hat manchmal einen leicht metallischen Beigeschmack.
Zum Fazit: Ein solides Helles, jedoch kommt es geschmacklich nicht an seine bayerischen Konkurrenten heran. Es müsste noch etwas süffiger sein und etwas mehr Aroma wäre auch schön. Daher nur 3 Sterne.