Freigeist, dass ist genau das, mit dem man Sebastian Sauer und seine gleichnamigen Biere am besten beschreibt. Denn viele Bier sind freie Interpretationen alter vergessener Bierstile und vom Reinheitsgebot oft weit entfernt. Von der Helios Braustelle in Köln heraus, ebenfalls eine angesagte Craft beer Brauerei, enstehen seine außergewöhnlichen Bierkreationen. Hauptsächlich auf uralte deutsche Bierstile bedacht, versucht er dem mittlerweile üppigen Angebot an Pale Ales und Stouts noch etwas sehr spezielles hinzuzufügen. Damit will er alle ansprechen denen ein mega bitteres IPA immer noch nicht genug ist, und die sich an wirklich ausgefallene Bierkreationen herantasten wollen. Nun zu unserem heutigen Bier dem Köpenickiade. Wie der Name es schon vermuten lässt hat es etwas mit Berlin zu tun. Nämlich in sofern, als das es sich beim Bier um eine Berliner Weisse handelt. Einem Bierstil, der vor allem in letzter Zeit von den ganzen Berliner Craftbierrbauereien langsam wieder entdeckt wird. Das besondere an diesem Bier ist das zusätzlich noch Weinbergpfirsich mit verbraut wurde, der dem Sauren Aroma etwas entgegenwirken soll. Außerdem wurde der Malzmischung Dinkelmalz beigemischt.Das Gebräu hat einen Alkoholgehalt von 3,5%
Zur Optik: Trübes Bier, wobei die Hefe langsam im Glas nach unten sinkt. Stabiler grobporiger Schaum.
Zum Geruch: Säuerlich, reicht nach Essig bzw. Spreewaldgurke. Man hat deutlich die Säure die, die Nase ein wenig zusammenzieht. Daraus resultiert auch intensives Zitrusaroma. Aber auch leicht Pfirsich ist dabei
Zum Geschmack: Natürlich hat dieses Bier einen Sauren Charakter, aber irgendwie bin ich enttäuscht. Ich hätte es mir doch noch eine deutliche Spur saurer vorgestellt. Jedoch ist dieser Eindruck nur in den ersten paar Schlücken und ich muss meine Aussage revidieren. Es wird in den nächsten Schlücken deutlich saurer vor allem zwischen Gaumen und Rachen. Interessant ist vor allem das sich zwischen diese Sauren Zitrusnoten ein Hauch von Pfirsich schwingt. Wirklich ein interessantes Bier, den auch das Malz kommt leicht durch auch wenn das säurliche natürlich dominierend ist.
Zum Fazit: Man muss so etwas mögen, vor allem wenn dieses Bier nach dem ersten schluck langsam immer Saurer wird. Gegen Ende ist es mir dann jedoch irgendwann zu Sauer und nicht mehr so ganz ein Trinkvergnügen. Dennoch ein sehr interessantes Bier, welches bestimmt seine Fans haben wird. Für mich sind so extrem saure Biere nicht wirklich etwas. Dennoch gibt es hierfür 3 Sterne mit Tendenz nach oben, da es wahrlich nicht schlecht ist, aber nicht so ganz meinen Geschmack trifft, aber der ist ja sowieso subjektiv