Trotz seiner noch jungen Firmengeschichte haben Alexander Himburg und sein Braukunstkeller bereits eine bewegte Zeit hinter sich. 2012 gegründet ging es für die Brauerei in kurzer Zeit sehr steil bergauf und so konnte er sowohl Absatz als auch Austoß auf bis zu 800 Hektoliter steigern bis 2016 hielt dieser Entwicklung ein jähes Ende fand. Denn Gründer Alexander Himburg musste für viele überraschend Insolvenz anmelden und die Zukunft des Braukunstkellers war für kurze Zeit stark gefährdet. Doch der Grund war keineswegs mangelnder Absatz oder schlecht Umsätze, sondern die Insolvenz eines Geldgebers bzw. Komplikationen mit der Michelstädter Brauerei, wo gebraut wurde. Und so musst Alexander Himburg die ursprüngliche Heimat des Braukunstkellers, Michelstadt im Odenwald, verlassen und geht fortan als Gypsy Brauer auf Wanderschaft. Gypsy Brauer heißt, dass ein Brauer sich in wechselnde Brauereien einmietet und dort seine Biere ohne festen Stammsitz braut. Momentan wird unter anderem bei der Hofmark Brauerei gebraut, wo auch das heutige Bier gebraut wurde. Neben seinen bekannten Ales stellt er seit neuestem auch ein Bavarian Lager her, welches heute im Test ist. Im Gegensatz zu normalen Hellen ist dieses Bier natutrüb und wird mit besonderen Aromahopfen gebraut. Es hat einen Alkoholgehalt von 5,3%.
Zur Optik: Leichte trübes Bier mit einer hellgodene Farbe mit leichtem Kupferstich. Wirklich sehr schöner Schaum
Zum Geruch: Gleich von beginn an tritt das feine Hopfenaroma durch, das betont auf Zitrusnoten liegt, aber trotzdem nicht bitter wirkt. Wirkt im Haupton sogar eher tropisch fruchtig mit Noten von Melone und Ananas, welche dann gekonnt von Zitrusaromen umrahmt wird.
Zum Geschmack: Sehr feines Bier, welches wirklich eine sehr schöne Fruchtnote hat, die zunächst einmal hauptsächlich an Melone und Trauben erinnert. Aber vor allem fällt auf das dieses Bier unheimlich frisch und weich im Wasser wirkt. Wirklich sehr weiches Mundgefühl. Im Abgang kommen dann leicht Bittere Zitronennoten auf und es hinterlässt einen trockenen Rachen. Dies wird aber erst zum Problem, wenn das Bier leer ist, denn so verlangt der trockene Hals nach dem nächsten Schluck. Wirklich ein sehr schöner Mix, wenn die fruchtigen Melone/Traubenoten in bittere und leicht säuerliche/trocken Zitrusnoten übergehen. Wobei man allgemein sagen muss das, dass Bier deutlich fruchtiger ist als angenommen und man eher fruchtige Noten als Zitruseindrücke hat.
Zum Fazit: Wirklich ein klasse Bier und eines der besten Lagerbier, die ich bisher hatte. Fruchtig frisch und wenn es auch nicht so die extreme Zitronennote hatte, die ich erwartet habe, ist es wirklich ein sensationelles Lager. Hierfür gibts 5 Sterne.