O’zapft is. Seit gestern laufen in München auf der Theresienwiese wieder die Zapfhähne. Das 184. Münchner Oktoberfest lockt auch dieses Jahr wahrscheinlich wieder tausende Besucher in die bayrische Landeshauptstadt. Aus diesem Grund wird im heutigen Test ein Oktoberfestbier verkostet. Ausgesucht habe ich mir dieses mal das Bier von der Spaten Brauerei. Genau genommen ist Spaten aber nur noch eine Marke im Inbev Konzern und wird mittlerweile in der gleichen Brauerei wie Löwenbräu und Franziskaner hergestellt. Die Brauerei an sich, deren Ursprünge bis ins Jahre 1397 zurückgehen, hat bereits Ende der 90er Anfang der 2000er die Sudkessel stillgelegt. Das kräftige Festbier hat einen Alkoholgehalt von 5,9%.
Zur Optik: Sehr helles Bier, hätte eine etwas kräftigere leicht dunklere Farbe erwartet. Schaum ist in diesem klar filtrierten Gebräu leider so gut wie gar nicht vorhanden.
Zum Geruch: Kräftiges malziges Aroma. Süßliche, karamellige Noten. Aber auch so einen ganz komischen Geruch der Schwer zu definieren ist. Er geht meiner Meinung nach eher ins Metallische und wirkt irgendwie nicht natürlich.
Zum Geschmack: Malziges Noten stehen hier auf jeden Fall im Vordergrund. Sie haben einen süßlichen Charakter und schmiegen sich im Abgang sanft um den Daumen. Dieser Eindruck bleibt dann auch im Nachgeschmack bestehen. Das Bier wirkt sehr frisch und süffig. Erstaunlich ist, dass es ob seinem hohen Alkoholgehalt, doch gefährlich leicht wirkt und man die wirkliche stärke des Bieres gar nicht wahrnimmt. Dies hängt vermutlich auch damit zusammen, dass dem Bier einiges an Profil fehlt, denn neben diesen leichten Malznoten hat es nicht so viel Geschmack. Es ist doch schon recht wässrig. Dies kann man dem Bier durchaus ankreiden, den dadurch wird es recht langweilig und austauschbar und ist für mich auch eher ein helles. Gegen Ende wird das Bier dann aber schwerfälliger und läuft nicht mehr ganz so süffig die Kehle hinunter. Dies liegt aber auch nicht am Alkohol sondern an der vermehrt auftretenden Kohlensäure, die jetzt im Antrunk und vor allem im Mittelteil doch sehr stark auf der Zunge pulsiert. Der Abgang bleibt weiterhin leicht süßlich mit einem Hauch von nichts. Man hat aber auch im Abgang leichte Noten von Biskuit und Karamell. Sogar eine leichte Fruchtigkeit ist im gesamten Trinkverlauf erkennbar, diese ist geprägt von sanften Anflügen von grünem Apfel und Birne.
Zum Fazit: Dieses Bier ist jetzt nicht wirklich überragend und am Ende merkt und schmeckt man den Alkohol schon ein wenig, aber es ist insgesamt bei weitem auch nicht schlecht. Es kann sich getrost als gehobener Durchschnitt bezeichnen. Es gibt bessere aber auch schlechtere Oktoberfestbiere. Ich vergebe hierfür 3 Sterne.