Im heutigen Test wird ein Bier aus der Stadt Geislingen an der Steige verkostet. Von den ehemals vielen Brauereien in dieser Stadt hat bis heut aber leider nur noch ein Brauerei überlebt, die Kaiser Brauerei. Die Brauerei wurde 1881 gegründet. Nachdem die Brauerei 2014 jedoch selbst Insolvenz anmelden musste, hat sie nach der erfolgreichen Rettung ihre Produktpalette deutlich umgebaut, indem sie Design und Rezeptur veränderte und an den Markt anpasste. Nachdem zuerst die Weizenbiere in einer Abstimmung aus drei möglichen Prototypen erneuert wurden, wurde letztes Jahr auch das Original auf ähnliche Weise verändert. Zusätzlich zur neuen Rezeptur, wurde dann auch das Produktdesign verändert und das Bier in Export 1881 umbenannt.
Zur Optik: Goldenes, glanzfein filtriertes Bier. Die Schaumkrone ist leider sehr schnell verschwunden, und bleibt nur noch als millimeterbreiter Randring zurück.
Zum Geruch: Getreidig, süßlich so wie sich auf den ersten Blick bei einem Exportbier gehört. Wenn man etwas genauer riecht kann man noch Noten von Beeren erhaschen, vornehmlich Brombeeren.
Zum Geschmack: Ölig getreidig, aber auch erstaunlich fruchtig. Es schmeckt ein wenig wie Fruchtgummis. Man hat Noten von Ananas aber auch leichte Noten von Pfirsich oder Apfelsine. Erstaunlicherweise wirkt die Süße zunächst gar nicht so malzbetont, sondern wirklich eher fruchtig. Dies macht sich vor allem im Abgang bemerkbar. Die Kohlensäure prickelt im Antrunk schön, ist dann aber im Abgang etwas kratzig im Hals. Mit längerem Trinkverhalten, wird es aber auch ein bisschen ölig, was nicht unbedingt mit den anderen Geschmackskomponenten harmoniert. Der Hopfen hält sich eher zurück und unterstreicht das fruchtige Aroma dezent, ohne bitter zu wirken. Insgesamt ist der Körper des Bieres sehr kräftig und nachdem es am Anfang noch etwas fruchtig ist. ist vor allem das getreidige Aroma des Bieres dominant. Dennoch ist die Kohlensäure auch gut dosiert und macht das Bier sehr süffig und ergänzt die getreidgen Noten sehr gut.
Zum Fazit: Überraschenderweise gar nicht so schlecht, da das Bier eher einen etwas negativen Ruf hat bzw. hatte ( Hauptsächlich durch seinen wirklich nicht so guten Vorgänger). Ich finde es insgesamt gar nicht so schlecht. Vor allem bin ich von der Fruchtigkeit überrascht. Hier und da hat es ein paar geschmackliche Unebenheiten, aber im Großen und Ganzen sehr solide und trinkbar. ich vergebe hierfür 4 Sterne.